Review: PDM – Bring It Back

Bock auf Rap-Sound, der so geil ist wie früher? PDM wollen ihn zurückbringen!

 

DJ KnickNeck von der PDM Posse und Prok, die eine Hälfte von dem aus dem Hecklah-&-Coch-Umfeld bekannten Rhymez & Prok, kommen mit einem neuen Projekt auf uns zu: „Bring It Back“. Auf diesem Silberling möchte man das HipHop-Feeling der späten 90er mit einem neuen modernen Sound einfangen. Das Ganze ist nicht als Album dieser beiden Künstler, sondern als eine Art Massenkollaboration mit den unterschiedlichsten Musikern – meistens ostdeutscher Herkunft – zu verstehen. Die dazugehörige Presseinfo ist so richtig großspurig formuliert. Ein paar aus dem Kontext gerissene Kostproben gefällig? Bitte schön: „Wann gibt’s mal wieder richtig HipHop?? Jetzt sofort!!“, „Die Bushido-Generation wird nie geglaubte Hirnareale entdecken und wer immer schon echten HipHop gehört hat wird es lieben!“ oder „Wer rum heult, dass HipHop tot wäre, hat diese Scheibe nicht.“.

 

Eingestiegen wird mit einer Reihe klassischer, ihrer Einfallslosigkeit geschuldet dennoch sehr langweiliger Representer. Mit dem vierten Track „Maiky“ gibt es dagegen einen aufregenden Ausbrecher. Ein biografisches Lied über besagten Maiky, der seine Geschichte von der beschissenen Kindheit bis zum Nazi werden und dem frühzeitigen Drogentod erzählt. Heftiger Inhalt. Neben den restlichen Wir-sind‘s-Ansagen, die wie ein roter Faden durch das Album führen, gibt es jede Menge Konzeptsongs, die mal mehr und mal weniger innovativ sind. So hören wir die obligatorischen Stücke für die Mädels („PDM Liebe“ & „Vertrauen“), den daraufhin etwas peinlich wirkenden Aufreißertrack („Bedien dich“), Lebensrückblicke („Meine Cypher“), Gute-Laune-Sachen („Ein sonniger Tag“), Mutmachendes („Steh auf“) und Lieder, die ich einfach nicht verstehe („Eierlevel“).

 

Und weil es die Jungs ständig betonen, betone ich es auch noch mal: Sie kommen aus dem Osten! Verdeutlicht wird das in Tracks wie „Osseler“, in dem Rick Ross’ „I’m A Hustler“-Hook ordentlich verhohnepiepelt wird und „Ihr könnt nur reden“, auf dem Ostdeutschlands selbsternannter King Dissziplin kräftig gegen Schwätzer austeilt. Des Weiteren trifft die eine oder andere eingängige Hook auf den einen oder anderen holprigen Part. Dazwischen gibt es wenig Eigenständiges und viel schon Dagewesenes. Mit diesem Album werden keine neuen Wege gegangen, dennoch ist das alles grundsolide. Wie gesagt, man wollte eben ein bereits bekanntes Gefühl zurückbringen, statt neue Gefühle zu erzeugen. Das hier ist trotzdem nix, was ich mir privat anhören würde. Doch ich bin davon überzeugt, dass die Jungs ihre Hörerschaft finden werden.

 

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