Von der Micky Maus zum Musikexpress

Als gelernter Offset-Drucker und angehender Druckingenieur habe ich natürlich schon von Berufswegen her eine gewisse Affinität zu Printprodukten. Doch meine Leidenschaft für Zeitschriften, Magazine und Zeitungen begann weit vor meiner Jobwahl.

 

Alles fing damals in der Grundschule mit einer Frage an, die sich womöglich jeder kleine Junge einmal stellen muss: Lustiges Taschenbuch oder Micky Maus? Da ich als Dreikäsehoch nicht nur auf Zeichentrickfilme, sondern selbstverständlich auch auf Spielzeuge stand, war die Entscheidung klar. Gimmicks wie Detektivausrüstungen oder irre Urzeitkrebse waren der entscheidende Abo-Bestellgrund für das Magazin mit dem Disney-Maskottchen. 1951 gestartet, gibt es das Heft aus dem Ehapa-Verlag noch immer. Obwohl die Druckauflage 1991 bei über 1 Millionen Exemplaren lag, gehört die Micky Maus mit ihren knapp 185.000 Exemplaren auch heute nach wie vor zum bestverkauften Heft in seiner Sparte.

 

Was mag ein Grundschüler neben Comicheften am zweitliebsten? Genau, Fußball! Mein Lieblingsteam war zwischen 1995 und 1998 Borussia Dortmund. Lag natürlich nicht am damaligen Erfolg der Mannschaft (zwinker, zwinker). Auf dem Zenit seiner Vereinsgeschichte veröffentlichte der BVB ein Magazin namens Borussia Live im ganz großen Stil. Auf hochwertigem Bilderdruckpapier produziert, konnte man das monatlich erschienene Heft landesweit an den Kiosken eintüten. Ich meldete als Schönwetterfan mit Vereinsbettwäsche natürlich ein Abo an.

 

In meiner späten Kindheit – als Disney und Fußball langsam langweilig wurden – fing ich an, mich in anderen Gefilden auszutoben. Entsprechende Zeitschriften mussten mich dabei stets begleiten und so gut informieren, dass mir auf dem Schulhof niemand etwas vormachen konnte. Ich mochte Videospiele, also abonnierte ich folgerichtig die Bravo Screenfun. Ich fuhr total auf Star Trek ab, weshalb ich mir Star Trek – Das offizielle Magazin zukommen ließ. Und meine aufflammende Leidenschaft für Musik wurde mit einem Abonnement der Popcorn manifestiert. Eines der drei Hefte würde ich vielleicht auch heute ab und an kaufen, wenn es denn noch erhältlich wäre. Ratet einmal welches?!

 

Kommen wir in meine Jugendzeit, die eigentlich durch die Bank von der größten Jugendkultur der Welt beherrscht wurde: HipHop. Die Liste an von mir abonnierten HipHop-Publikationen war daher schon etwas länger. Anfang der 2000er begann ich mit dem Abonnement mehrere Zeitschriften. Das Punchzeilen-Magazin aus dem Hause Royal Bunker, die vom Fanzine zum vorzeigbaren Magazin gewachsene Backspin und natürlich die weltberühmte Juice. Heute landet nur noch das Saft-Blatt regelmäßig in meinem Briefkasten und wird es sicherlich auch noch eine Weile tun. Doch neben meiner Sozialisation durch HipHop entwickelte ich natürlich ebenfalls eine allgemeine Leidenschaft für Musik. Als gerne gut informierter Mensch war mir relativ schnell klar, dass neben Zeitschriften mit einem Fokus auf Rap auch andere Genres mit Lesestoff abgedeckt werden mussten. Aus diesem Grund startete ich 2006 ein zweijähriges Musikexpress-Abo und wechselte 2008 zur Visions, die mir noch heute monatlich zugeschickt wird und sich meiner dauerhaften Treue sicher sein kann.

 

Wie sah bzw. sieht es bei euch aus? Was habt ihr früher gelesen? Was findet heute den Weg in euren Briefkasten? Ich bin gespannt, was ihr zu berichten habt!

3 Comments

  1. ohne abo: micky maus, LTB’s
    im abo: tierfreund
    gerade im abo: neon, fuze

  2. voller wehmut blick ich auch die N-Zone zurück!

  3. ahja, n-zone. good times, simmel. aber ich erinnere mich auchnoch an diese de-agostini (oder wie auch immer die dinger hießen)-zeitschriften, wo immer bauteile fürn irgendwas geiles dabeiwaren.

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