South Park – Der erste Kontakt

Die ganze Welt weiß, was los ist, wenn es heißt: „Oh my god! They killed Kenny!“. „South Park“ ist Fernsehgeschichte, die nicht nur Dauerzuschauer von Comedy Central kennen. Ich blicke auf meine ersten Berührungspunkte mit der Serie rund um Cartman, Stan, Kyle und Kenny zurück.

 

„South Park“ muss nicht erklärt werden, es ist ein Household-Name geworden. Eine Serie, die gefühlte 50 % des Comedy-Central-Programms ausmacht und auch nach 17 Staffeln immer noch besser wird. Was mit einem von Trey Parker und Matt Stone produzierten Weihnachts-Clip begann, ist zu einer Erfolgsgeschichte herangewachsen, die einen grandiosen Kino-Film, unzähliges Merchandise und jede Menge Videospiele hervorbrachte. Letzteres wurde nach eher mittelmäßigen Lizenzverwurstungen dieses Jahr mit „Der Stab der Wahrheit“ endlich auch einmal in gut auf die Kundschaft losgelassen. Die Serie, die bei Wikipedia unter dem Genre „Schwarzer Humor“ gelistet ist, gehört unter den „erwachsenen“ Comedy-Zeichentrickserien noch vor „Simpsons“, „Family Guy“ und „American Dad“ auf meinen Cartoon-Thron. Gehirnwegblasende Scheiße von der ersten Folgen an: Allein die Tatsache, dass mit Kenny in jeder Folge einer der Protagonisten stirbt, brach bei Erscheinen der Serie mit allen mir bekannten Erzählkonventionen.

 

Der Hype und die derbe Sprache

 

Den Hype, der sich Ende der Neunziger um „South Park“ einstellte, habe ich als enorm in Erinnerung behalten. Bevor RTL die Zeichentrickserie im September 1999 in ihr Programm aufnahm, lief sie in den USA bereits seit August 1997. In Prä-Internet-Zeiten kam ich vor dem offiziellen deutschen Sendestart jedoch nicht in den Genuss der Serie und war somit auf Erzählungen von ein paar wenigen angewiesen, die gute Connections in die Staaten hatten oder in eine der teuren Import-VHS-Kassetten investierten. Ich kann mich noch sehr gut an eine Live-Show bei MTV erinnern, in der der Moderator – lass es Patrice oder Peter Imhof gewesen sein – von der ersten Folge, die er schon sehen durfte, berichtete. So entwickelte sich bei mir ein „geil sein“ auf „South Park“, was sich zu Beginn jedoch ausschließlich auf die derbe Sprache beschränkte. Denn meine Freunde und ich hörten im Vorfeld, dass in der Serie Schimpfworte fallen sollen wie sonst nur in Rap-Tracks. Das hat gereicht, um eine Horde Pubertierende dazu zu bringen, trotz einer Doppelstunde Mathe am nächsten Morgen, Sonntagnacht aufzubleiben, um die Deutschlandpremiere von „South Park“ zu schauen.

 

 

Die DVD-Boxen und der Kinofilm

 

Ich selbst besitze neben dem Kinofilm neun Staffeln von „South Park“ auf DVD. Teuer erkaufte Silberlinge, die mein damaliges Lehrgeld mit 25 bis 30 Euro pro Season belasteten. Nachdem 2009 southpark.de online ging und dort alle Folgen kostenlos im Originalton und mit Synchronisation angeboten wurden, fühlte ich mich als Fan und Unterstützer leicht verkohlt. Das ist also nun der Dank für den knietiefen Dispo? Die Affen, die sonst ausschließlich ihre kino.to-Kultur ausleben, werden nun auch noch belohnt? Mir weitere „South Park“-DVDs anzuschaffen, sehe ich jedenfalls nicht mehr ein. Vor allem wenn man bedenkt, dass die Staffelboxen so gut wie keine Zusatzinhalte bieten.

 

Als im Sommer 2000 der „South Park“-Film in die Kinos kam, wurde ich gerade 14. Glück für mich: Die ältere Dame an der Kasse sah es weder zu eng noch mir in mein Pausbackengesicht. Ich hatte Spaß beim Schauen und bekam dank „What Would Brian Boitano Do?“ sogar einen neuen Ohrwurm geschenkt. Weniger Spaß hatte ich an der Verballhornung anderer Kinogäste, die mich dafür verarschten, dass ich in einem Borussia-Dortmund-Trikot im Kinosaal erschien. Woran man sich nach all den Jahren noch erinnert. Wahnsinn. Jahre später habe ich den Film übrigens noch einmal mit meiner Mutter auf DVD angeschaut. Real recognize real, meine Mutter hatte Spaß an dem Streifen.

 

 

Keine Glanztaten: Die Videospiele

 

Ich kam selbstverständlich auch nicht an den Videospielen vorbei. Glanztaten, die heute ein „Der Stab der Wahrheit“ zu leisten im Stande ist, waren damals noch undenkbar. Ein Kumpel und ich haben uns 1999 das offizielle Spiel für das Nintendo 64 ausgeliehen. Nach dem Einlegen war uns jedoch relativ schnell klar, dass wir dann doch lieber wieder auf „Goldeneye“ zurückgreifen werden. Das Videogame war ein miserabler Ego-Shooter, in dem man Truthähne abschießen musste. Ein Gameplay aus der Hölle und eine Atmosphäre, die das Geld für die Lizenz nicht wert war. Aus Nostalgiegründen habe ich mir vor zwei Jahren dennoch das Quizspiel „South Park: Chef’s Luv Shack“ aus der gleichen Zeit zugelegt. Hat exakt für zwanzig Minuten Spaß gemacht und dient seitdem als Staubfänger.

 

 

Wie kamt ihr das erste Mal mit “South Park” in Berührung? Gibt es interessante Erinnerungen, die aufkommen, wenn ihr an die Serie denkt? Habt ihr euch ebenfalls Videospiele oder anderes Merchandise zugelegt? Ich bin gespannt: Schreibt es in die Kommentare!

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