Review: Guardians of the Galaxy Vol. 2

„I thought we agreed on what we need, so listen to me I’ll tell you what we got”, singen Silver auf dem “Awesome Mix Vol. 2” und liefern damit den perfekten Einstieg für diese Review zu “Guardians of the Galaxy Vol. 2”.

 

„Vol. 2“ spielt ein Jahr nach den Vorfällen des ersten Teils. Die Guardians haben sich als intergalaktische Eingreiftruppe etabliert und erfüllen für ihre Auftraggeber lukrative Missionen. Als ein unbekanntes Wesen namens Ego auf Peter Quill und sein Team trifft, ist an weitere Aufträge nicht zu denken. Denn Ego entpuppt sich als Quills Vater. Die Story von „Guardians of the Galaxy Vol. 2“ passt auf einen Bierdeckel. Schlimm ist das nicht, denn der fünfzehnte Film des Marvel Cinematic Universe besitzt andere Qualitäten.

 

Der „Awesome Mix“ ist längst ausgeleiert

 

Der Film kennt seine Stärken: Humor, der sich aus der Beziehung zwischen den Guardians speist, bildgewaltige Sci-Fi-Schauplätze, ein putziger Baby-Groot und versteckte Verweise, die nur die Comicleser erkennen. Außerdem ist das Tape des ersten „Awesome Mix“ längst ausgeleiert. Nachschub muss her und Sam Cooke hat auch noch Songs, zu denen das Weltall unsicher gemacht werden kann. Wer es böse meint, könnte „Guardians of the Galaxy Vol. 2“ das Zurückgreifen auf Bewährtes negativ auslegen. Fans des ersten Teils freuen sich hingegen, da das Rezept ein weiteres Mal aufgeht.

 

Mit Chris Pratt, Zoe Saldana, Vin Diesel, Bradley Cooper, Dave Bautista, Michael Rooker, Kurt Russell, Sylvester Stallone und Sean Gunn nimmt die Besetzung Avengers-ähnliche Ausmaße an. Abgesehen von einem Stallone, der dabei ist, damit er auch mal dabei war, geht kein Darsteller unter. Keine Szene wirkt deplatziert oder unnötig. Selbst in Dialogen, die auf witzige Pointen hinarbeiten, stecken Momente, die die beteiligten Figuren entweder voran- oder dem Zuschauer näherbringen. Bestes Beispiel hierfür ist die Geschichte von Drax‘ nicht tanzender Ehefrau.

 

Der Film darf auf die Kacke hauen

 

Das Kernthema des Films ist Familie, Freundschaft und Loyalität. Fast jede Figur hat mit Problemen zu kämpfen, die sich aus emotionalen Verbindungen heraus entwickelt haben: Quill versucht seinen gottähnlichen Vater zu verstehen. Gamora muss die Streitigkeiten mit ihrer Schwester Nebula beilegen. Yondu wird mit der Untreue seiner Crew konfrontiert. Rocket nimmt Groot in Obhut. Und Drax baut so etwas wie eine Vater-Tochter-Beziehung zu Mantis auf. Durch diese nachvollziehbaren und gefühlsbetonten Prämissen kann der Film an anderer Stelle auf die Kacke hauen, ohne das man es ihm übelnimmt.

 

Bunt und laut ist das, was während der 136 Minuten auf audiovisueller Ebene passiert, fast immer. Dabei verlässt sich Regisseur und Drehbuchautor James Gunn nicht nur auf seinen Cast und aufwändige Special Effects, auch mit außergewöhnlichen Kamerafahrten und One-Shots weiß er für Abwechslung zu sorgen. Die Füße halten nie still. Sowohl auf als auch vor der Leinwand. Wenn die „Avengers“-Filme die deftigen Hauptspeisen der jeweiligen MCU-Phasen sind, dann sind „Guardians of the Galaxy“-Filme das Apfelstrudel-Dessert.

 

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