Mein Leben mit GTA: Der etwas andere Spielerückblick

97 til’ infinity: Die GTA-Reihe begleitet viele Spieler schon seit Ewigkeiten

Von der Schulzeit mit „Grand Theft Auto“ bis zum Studienabgang mit „GTA V“: Dies ist ein ganz persönlicher Rückblick auf ein Leben mit der wohl populärsten Videospielreihe aller Zeiten.

 

Kaum eine Spieleserie hat mich so lange begleitet wie Rockstar Games‘ „Grand Theft Auto“. Ob pubertierender Schulversager oder erwachsener Studienabgänger – Claude, Tommy, CJ, Niko, Johnny, Luis, Huang, Michael, Franklin und Trevor waren an meiner Seite. Rund 150 Millionen Spiele wurden weltweit verkauft und zehn davon befinden sich in meinem Besitz. Einen weiteren mit gut recherchierten Fakten unterlegten Rückblick auf knapp 20 Jahre Seriengeschichte möchte ich euch an dieser Stelle ersparen, stattdessen betrachte ich das Thema von einer komplett anderen Seite. Meiner Seite. Was verbinde ich ganz persönlich mit den Veröffentlichungen, wo befand ich mich zum jeweiligen Zeitpunkt in meinem Leben und welche Anekdoten gibt es zu erzählen.

 

Anmerkung: In den Klammern steht nicht das Erscheinungsjahr, sondern das Jahr, in dem ich das Spiel gespielt habe.

 

Grand Theft Auto (1999)

Ab 1997 geisterte dieses Spiel über meinen Schulhof. Die Stadtpläne wurden herumgereicht, um angebliche Fundorte von Panzern aufzuzeigen, moderne Mythen über eine vierte geheime Stadt entstanden und mit immer krasseren Highscores wurde angegeben. Ich konnte bei all dem nicht mitreden. Erst 1999 – einige Sessions bei Kumpels einmal ausgenommen – holte ich das Spiel nach. Und was soll ich sagen, die eigentliche Geschichte ging mir am Popo vorbei. Chaos war das große Ding, für das ich immer wieder die PlayStation anschmiss. So kam ich auch nur durch Cheats in die zwei zusätzlichen Schauplätze San Andreas und Vice City.

 

GTA: London 1969 (1999)

Dieses Add-On habe ich mir 1999 in einem Second-Hand-Laden für Musikinstrumente und VHS-Kassetten gekauft. Die Tatsache, dass ich zum Zocken erst „Grand Theft Auto“ in die PlayStation einlegen und dann während des laufenden Spiels die CD wechseln musste, hat mich tierisch begeistert. Noch begeisterter war ich von der Tatsache, dass ich Musik-CDs in die PlayStation einlegen und statt der Radiosender meine eigene Musik hören konnte.

 

GTA 2 (1999)

Das spektakuläre Intro-Video habe ich noch in Erinnerung. Das half aber alles nix, denn mit der neuen Gang-Mechanik war ich überfordert und das futuristische Design der Fahrzeuge hat mich nicht überzeugt. Wenn ich darüber nachdenke, muss ich eingestehen, dass ich von „GTA 2“ nicht einmal im Ansatz so hingerissen war wie von seinem Vorgänger. Trotzdem wollte ich das Spiel unbedingt haben und pumpte meine Mutter um ein paar zusätzliche Euro an.

 

GTA III (2001)

Ganz ehrlich: Ich habe „GTA III“ nie durchgespielt oder gar besessen. Warum eigentlich nicht? Gute Frage. Im Grunde war „GTA III“ ein wahr gewordener Traum. Open World in 3D – die damals ultimative Freiheit in Videospielform. Entsprechend begeistert war ich auch, als ich am Computerbildschirm eines Kumpels klebte und ihm dabei zusah, wie er in Liberty City stundenlang die Panzerfaust schwenkte. Die Chance hätte ich schon häufig gehabt, doch nachholen wollte ich das Spiel nie.

 

GTA: Vice City (2002)

An dem Tag, an dem ich mir „GTA: Vice City“ besorgte, habe ich auch Eminems Kinofilm „8 Mile“ gesehen. Während ich mit meinen Freunden nach der Kinovorstellung auf den Bus wartete, studierte ich die Spielbeschreibung auf der Rückseite der Verpackung. Das Wort „Moloch“ stach mir sofort ins Auge. Was bedeutet bloß „Moloch“? Klingt gefährlich, dachte ich mir in meiner jugendlichen Sensationsgeilheit. Der belesenste meiner Kumpels erläuterte mir die Bedeutung des Wortes und erntete von unserer kompletten Gruppe Respektbekundungen für seine fortgeschrittenen Sprachkenntnisse.

 

GTA: San Andreas (2004)

Als „GTA: San Andreas“ erschien, waren meine Eltern auf Reisen und ich nahm mir für das Spiel eine komplette Woche Urlaub von meiner Ausbildung. Freunde kamen vorbei und wir zockten die Nächte durch. Tiefkühlpizza, Bier und dieser unsägliche Erdbeerlimes, den wir damals so gerne tranken, waren der Proviant, der uns durch San Andreas brachte. Ich war dermaßen geflasht von dem Spiel, dass ich mir noch in der gleichen Woche den Soundtrack zugelegt habe und „Two Tickets To Paradise“ auf Dauer-Repeat laufen ließ.

 

GTA IV (2008)

Das erste PlayStation-3-Spiel, das ich in meiner ersten eigenen Wohnung durchgespielt habe. Ich war dermaßen investiert in die Figuren und deren Geschichten, dass ich „GTA IV“ bis heute als eine meiner schönsten Erfahrungen im GTA-Universum in Erinnerung behalte. Sogar eine Grill-Party habe ich nach einem halben vegetarischen Schnitzel verlassen, da ich lieber mit Niko Bellic eine Crackhöhle ausräumen wollte. Erklingt „Top Down“ von Swizz Beatz, denke ich noch heute an einen entspannten Cruising-Trip durch Liberty City.

 

GTA: Episodes From Liberty City (2011)

Das erste GTA-Spiel, das ich in meiner zweiten eigenen Wohnung durchgespielt habe. Unbedingt wollte ich die Erinnerungen an „GTA IV“ aufleben lassen, weshalb ich mich dazu entschloss, mit „The Lost And Damned“ und „The Ballad Of Gay Tony“ die beiden GTA-IV-Add-Ons nachzuholen. War in Ordnung.

 

GTA V (2013)

Am Abend vor dem Erscheinungstag prüfte ich die Öffnungszeiten aller Läden im Umkreis von 40 Kilometern. Denn mit Elektronikfachmärkten, die erst ab 10 Uhr öffnen, konnte ich an einem Tag, an dem das wichtigste Spiel aller Zeiten veröffentlicht werden sollte, nix anfangen. Ich wollte, nein, ich musste so früh wie möglich mit dem Zocken beginnen. Außerhalb von Stuttgart fand ich einen Müller Markt, der seine Türen bereits um 7 Uhr in der Früh aufschloss. S-Bahn-Ticket gelöst und raus ging’s in die Provinz. Um 8 Uhr saß ich vor der Konsole und legte los…

 

GTA: Chinatown Wars (2015)

Für einen schmalen Euro auf die PlayStation Vita heruntergeladen, habe ich mit „Chinatown Wars“ ein paar heitere Stunden in meinem Freiburger Bett verbracht und von der hoffentlich bald bevorstehenden Zeit mit „GTA VI“ geträumt.

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