Vor 10 Jahren: Die besten Rap-Platten von 2007

Vorne mit dabei? Sean Price veröffentlichte 2007 “Jesus Price Supastar”!

Dipset-Hype abgeklungen, Cloud-Rap in weiter Ferne: 2007 war ein schwieriges HipHop-Jahr. Wir haben dennoch die zehn besten Rap-Platten herausgepickt, die vor genau zehn Jahren erschienen sind.

 

Gegenthese: 2007 war für US-amerikanischen HipHop ein verdammt gutes Jahr. Nicht, weil es mit überdurchschnittlich vielen Veröffentlichungen trumpfte, die heute als Klassiker bezeichnet werden können, sondern weil sich die HipHop-Welt in einer Umbruchphase befand. Der quietschbunte Dipset-Hype klang langsam ab und die Übernahme der Cloud-Rapper, die sich durch hervorragende Selbstvermarktung den Weg aus dem Internet an die Spitze erkämpften, stand noch bevor. Das brachte künstlerische Ergüsse zutage, die ihrer Zeit voraus oder völlig hinterher waren. Denn alles war möglich in dem Jahr, in dem Luciano Pavarotti verstarb.

 

50 Cent brachte mit „Curtis“ das schwierige dritte Album heraus, Jay-Z lieferte mit „American Gangster“ den Soundtrack zum gleichnamigen Film, der Wu-Tang Clan feierte mit „8 Diagrams“ ein Crew-Comeback und Mims genoss mit „Music Is My Savoir“ für eine Saison den Ruhm seines Lebens. Und es existieren noch so viele andere Namen, die an dieser Stelle fallen müssten: UGK, Common, Lupe Fiasco, Brother Ali, Chamillionaire, Redman, Aesop Rock, Twista, Little Brother, Fabolous, Paul Wall, X-Clan, Prodigy, Hell Razah, und, und, und. Welche Platten uns zehn Jahre später tatsächlich in Erinnerung geblieben sind, verraten wir euch in der folgenden Liste:

 

Kanye West “Graduation”

Viele Musiker tun sich mit ihrem dritten Album schwer. Nicht Kanye West, der seine Vision auf „Graduation“ konsequent fortführte und ihr sogar eine ordentliche Prise Pomp hinzufügte.

 

 

Blu & Exile “Below the Heavens”

„With a start like ‘Below the Heavens’, there shouldn’t be much surprise if they ended up amongst Hip-Hop’s Olympus eventually”, schrieb Adam Thomas von AllHipHop.com. Leider ist es nie soweit gekommen.

 

 

Freeway “Free At Last”

Aus finanzieller Sicht ging “Free At Last” unter, musikalisch ist die Platte trotzdem gelungen. Der Fußsoldat des Roc-A-Fella-Camps erhielt in der 104. Ausgabe des Juice Magazins nicht umsonst die Auszeichnung „Platte des Monats“.

 

 

Sean Price “Jesus Price Supastar”

2005 veröffentlichte die eine Hälfte von Heltah Skeltah mit “Monkey Barz” ein gefeiertes Solodebüt. Zwei Jahre später folgte ein ebenso frenetisch bejubelter Zweitling, der Ende der 2000er einen beachtlichen Szene-Hype um die Person Sean Price lostrat.

 

 

Percee P “Perseverance”

Erst mit 38 Jahren veröffentlichte Percee P sein Debütalbum „Perseverance“. Ob der Rapper, der sich die Platte komplett von Madlib produzieren ließ, in jüngeren Jahren Ähnliches zustande bekommen hätte, ist nicht bekannt. Leider ist „Perseverance“ eine HipHop-Perle, die nicht mehr viele Hörer auf dem Schirm haben.

 

 

Pharoahe Monch “Desire”

Acht Jahre hat sich Pharoahe Monch Zeit gelassen, um mit einer Fortsetzung zum Fan- und Kritikerliebling “Internal Affairs” nachzulegen. „Desire“ hat zwar keine Hits à la „Simon Says“, dafür mit „Trilogy“ einen Rap-Epos in drei Akten zu bieten.

 

 

Evidence “The Weatherman LP”

Manchmal wirkt eine Pause Wunder. Evidence – rappendes und produzierendes Mitglied von Dilated Peoples – hat sich 2007 eine Auszeit von seiner Hauptband genommen und mit „The Weatherman“ ein hochgelobtes Soloalbum veröffentlicht.

 

 

Devin the Dude “Waitin’ to Inhale”

Devin hat zwischen 2002 und 2010 sieben Alben veröffentlicht. An der Qualität von „Waitin‘ to Inhale“ nagte dieser massige Output nicht. Im Gegenteil: An der Seite von Snoop Dogg und André 3000 besingt er auf „What a Job“ die Schönheit seines Berufs.

 

 

El-P “I’ll Sleep When You’re Dead”

So manch jüngerer Hörer wird El-P lediglich von Run the Jewels kennen. Doch der Def-Jux-Gründer hat eine kilometerlange Diskografie, zu der sich 2007 auch diese großartige Platte gesellte.

 

 

Talib Kweli “Eardrum”

Und noch ein Rapper, der 2007 sein schwieriges drittes Album stemmen musste. Talib Kweli hat die Aufgabe bewältigt und einen würdigen Nachfolger zum 2004 erschienenen Meisterwerk „The Beautiful Struggle“ veröffentlicht.

 

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