Kurz & knapp #2: Olli Schulz, Schwesta Ewa, Lara Croft, Harley Quinn, Hulk…

So viele spannende Neuerscheinungen und so wenig Zeit, diese ausführlich zu behandeln. Im neuen Format “Kurz & knapp” bringe ich es daher in Kurzreviews auf den Punkt. Diesmal mit dabei: Moose Blood, Olli Schulz, Schwesta Ewa, Favorite, Süchtig nach Jihad, Die Innere Front, Final Horizon, Lara Croft, Woah Dave!, Harley Quinn und der Hulk.

 

Moose Blood “I’ll Keep You In Mind, From Time To Time”

Die Temperaturen sanken, der Glühweindurst wurde größer und ein Hauch von Melancholie zog sich durch den vorweihnachtlichen Alltag. Da war die emotionale Schlittenfahrt, die die Briten von Moose Blood mit ihrem neuen Album „I’ll Keep You In Mind, From Time To Time“ Ende 2014 antraten, geradezu perfekt für den unterkühlten mp3-Player. Ein bisschen Emo, ein bisschen Alternative, jedoch stets wunderschön und trotz des Kitschs noch zu ertragen. Olli Schulz ist ebenfalls ein Freund von süßlichen Lyrics, die er auf seinem neuen Album „Feelings aus der Asche“ erneut mit Witz und eingängigen Hooklines verbindet. Diesmal gibt es in Stücken wie dem Titelsong oder „Boogieman“ zusätzlich ordentlich Bombast. Könnte tatsächlich mein liebstes von Ollis bisherigen Alben werden. Dieses wird zwar kein Lieblingsalbum, dafür aber auch weiterhin ordentlich unterhalten: Schwesta Ewas „Kurwa“. Die ehemalige Prostituierte rappt über ihren früheren Broterwerb und trägt die dadurch gewonnene Härte stolz zur Schau. Dazu gibt es einen Sound, als wären wir wahlweise im Cali oder New York der Neunziger Jahre steckengeblieben. So geht Rap-Musik mit Attitüde. Bleiben wir bei HipHop, denn nach fast vier Jahren Zwangspause ist Favorite zurück und präsentiert „Neues von Gott“. Auf 16 Stücken ist er konsequenter denn je und mimt den schwulen, homophoben, asozialen, suizidgefährdeten Lebemann in Perfektion. Fav ist halt nicht umsonst „Europas wichtigster Mann“.

 

Für die Ohren UND Augen gab es ebenfalls jede Menge Höhepunkte. zqnce – der YouTube-Channel, der auch für das großartige “Shore, Stein, Papier” verantwortlich ist – zeigt mit der Dokumentation Süchtig nach Jihad – Der Film eines kleinen Jungen, was passiert, wenn ein wohlbehüteter Jugendlicher aus der deutschen Mittelschicht auf die harte Realität in Syrien trifft. Stellenweise ist dies fast unerträglich pathetisch, doch etwas anderes hatte der Macher Hubertus Koch sicherlich nicht im Sinn. In eine ähnlich bedrückende Kerbe schlägt das neue Format des YouTube-Kanals hyperboleTV: Die Innere Front ist eine Kurzdokumentation in sechs Teilen, die die Geschichte eines Bundeswehrsoldaten erzählt, der nach mehreren Einsätzen im Ausland an einer posttraumatischen Belastungsstörung leidet. Sehr fesselnd gemachte Doku, die eine wirklich beklemmende Atmosphäre erzeugt.

 

Lara Croft und der Tempel des Osiris

Mehrere Fernbusfahrten verbrachte ich mit der PlayStation Vita und dem Action-Strategie-Spiel Final Horizon. Relativ klassische Tower Defence im Science-Fiction-Mantel, die nicht nur schicke Mech-Gegner zu bieten hat, sondern darüber hinaus ruckzuck süchtig machen kann. Das Spiel ist übrigens auch als Downloadtitel für die PS4 erhältlich. Kurzweilige Zocksessions hatte ich auch mit Lara Croft und der Tempel des Osiris. Im Nachfolger des 2010 erschienenen „Lara Croft und der Wächter des Lichts“ steuert man die kleine Schwester von Indiana Jones aus der isometrischen Vogelperspektive durch Dungeons, um dabei Gegner zu sprengen und Rätsel zu lösen. Zusammen mit ein paar Kumpelinen und Kumpels im Koop-Modus machen die Spielsessions noch mehr Laune. Ich habe mir die Gold Edition gegönnt, die mit der Retail-Fassung des Spiels, einem Artbook, einer Landkarte, einem Season-Pass und einer Lara-Croft-Actionfigur (leider mit dickem Kratzer auf der Stirn) für gerade einmal 35 Euro ordentlich was zu bieten hat. Woah Dave! ist dagegen ein kleines Arcade-Game, das es Anfang Januar unter anderem in den PS Store geschafft hat. Mit einem Männchen hüpft man durch ein Pixellevel, in dem es aus Eiern schlüpfende Tierchen auf einen abgesehen haben. Das Spiel macht erst einmal den Eindruck, als könne man sich mit ihm keine halbe Stunde beschäftigen. Dann sind aber plötzlich schon drei Stunden verstrichen und man fragt sich, warum ist dieses Game so fesselnd?!

 

Harley Quinn: Kopfgeld auf Harley

Meinen Comichunger habe ich in den letzten Wochen unter anderem mit Harley Quinn im ersten Teil von „Kopfgeld auf Harley“ gestillt. Die durchgeknallte Freundin vom Joker entdeckt ihre nette Seite und rettet gemeinsam mit Poison Ivy ein paar süße Tiere aus dem Tierheim. Alles höchst amüsant und herrlich belanglos, wäre da nicht das titelgebende Kopfgeld. Teil Zwei „Harte Therapie“ ist mittlerweile ebenfalls erhältlich. Der grüne Muskelberg Hulk gönnt sich in „Transformation“ aus der „Marvel Knights“-Reihe einen Urlaub im guten alten Europa. Der außergewöhnliche Ausflug nach Paris – in den Worten von Joe Keange, verpackt in grandiosen Bildern von Piotr Kowalski – ist eine kurzweilige und in sich abgeschlossene Angelegenheit, die für einen gemütlichen Abend auf dem Sofa nicht besser geeignet sein könnte.

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