XXL Freshman: Was wurde aus der Klasse von 2013?
Jeden Freitag blicken wir auf einen „XXL Freshman“-Jahrgang zurück: Trinidad James, Ab-Soul und Dizzy Wright – das wurde aus der Klasse von 2013!
Das halbe Dutzend ist geschafft! Nach den Jahrgängen von 2007, 2009, 2010, 2011 und 2012 werfen wir nun einen Blick auf die „XXL Freshman“-Klasse von 2013. Schoolboy Q, Joey Badass und Logic sind noch heute gerngesehene Gäste in den Charts. Bei Kirko Bangz, Angel Haze und Trinidad James werden die einen oder anderen Leser hingegen mit den Achseln zucken. Was aus diesen und den restlichen Mitgliedern der Klasse von 2013 wurde, erfahrt ihr in diesem Beitrag.
Schoolboy Q
Als bester Kumpel von Kendrick Lamar, Jay Rock und Ab-Soul, mit denen er die Supergroup Black Hippy bildet, hat Schoolboy Q noch immer gute Kontakte vorzuweisen. Doch auch ohne Vitamin B wäre er ein bei Kritikern hochgelobter Künstler. „’Blank Face LP’ isn’t Schoolboy Q’s first great album, but it’s the first one where he lives up to his utmost potential”, schrieb XXL 2016 über Qs viertes Studioalbum. Aber auch kommerziell wissen seine Platten zu überzeugen. Besagte “Blank Face LP” landete auf Platz 2 der Billboard Charts. Der Vorgänger „Oxymoron“ von 2014 erhielt sogar eine Platinauszeichnung.
Trinidad James
Vielversprechend ging es bei Trinidad James los. Nach der Top-40-Single „All Gold Everything“ und dem dazugehörigen Mixtape „Don’t Be S.A.F.E.“ unterschrieb er 2012 einen Zwei-Millionen-Dollar-Vertrag bei Def Jam Records. Ohne ein Album zu veröffentlichen, verließ er nach wenigen Monate aufgrund von kreativen Differenzen das Label wieder. Seitdem veröffentlicht er auf eigene Faust Mixtapes. Zuletzt erschien „Father FiGGa“ über sein eigenes Label Gold Gang.
Joey Badass
Seit 2012 veröffentlicht der aus Brooklyn stammende Joey Badass qualitativ hochwertige Musik. So füllten zwischen 2012 und 2013 drei Mixtapes und eine EP seine Diskografie. 2015 wagte er sich an ein erstes Studioalbum. „B4.Da.$$“ erreichte einen fünften Platz und verkaufte in den USA rund 230.000 Einheiten. „All-Amerikkkan Badass“ von 2017 konnte da mithalten und belegte ebenfalls Platz 5 in den Hitparaden. Neben der Musik ist er auch im Fernsehen zu sehen. In der Serie „Mr. Robot“ schlüpft er die Rolle des Leons.
Ab-Soul
Zusammen mit Kumpel Schoolboy Q machte es sich Ab-Soul im Klassenzimmer von 2013 gemütlich. Rein kommerziell gesehen, ist er jedoch der schlechtere Schüler. 2014 erschien das Album „These Days…“ und erklomm den elften Platz der Billboard Charts. Der Nachfolger „Do What Thou Wilt.“ Schaffte es nur noch auf Rang 34. 2018 wird er mit seiner Top-Dog-Entertainment-Familie rund um Kendrick Lamar, SZA und Schoolboy Q auf eine große Tour durch die USA gehen.
Logic
Während der Erfolg vieler Klassenkameraden seit der “XXL Freshman”-Einschulung stetig abnahm, steigerten sich Logics Triumphe immer weiter. „Under Pressure“ von 2014 erreichte Platz 4 in den Billboard Charts, „The Incredible True Story“ von 2015 Platz 3 und „Everybody“ von 2017 sogar den ersten Platz. Zudem erhielten alle drei Alben Goldauszeichnungen. Logic ist ein sympathischer Kerl, der mit einem eigenen Let’s-Play-Kanal besondere Fannähe zeigt.
Action Bronson
Action Bronson startete nur durch einen (un)glücklichen Zufall seine Rap-Karriere. Er verdiente als erfolgreicher Koch sein Geld, brach sich bei der Arbeit jedoch ein Bein und musste Monate aussetzen. Die Zeit vertrieb er sich mit Rap. Während der Auszeit entstanden 2011 das Mixtape „Bon Appetit ….. Bitch“ und das Debütalbum „Dr. Lecter“. Danach ging alles ziemlich schnell. 2012 kam er bei Eminems Manager Paul Rosenberg sowie Warner Bros. Records unter. Bronson hat sich zu einer umtriebigen Person des öffentlichen Lebens gemausert. Er veröffentlicht regelmäßig Alben und hat eigene Koch- und Talkshows. Sein letztes musikalisches Projekt war die Platte „Blue Chips 7000“, die 2017 auf Platz 53 der Billboard Charts landete.
Kirko Bangz
Labels können es einem Rapper sehr schwer machen. Ein Paradebeispiel ist Kirko Bangz. 2011 erlangte der aus Houston stammende Musiker mit der Single “Drank In My Cup” größere Bekanntheit. Mixtapes heizten die Popularität weiter an, bis er letztendlich Teil der „XXL Freshman“-Klasse von 2013 wurde. Kurz danach kündigte er sein Debütalbum „Bigger Than Me“ an, das bis zu seiner Entlassung bei Atlantic Records im Jahre 2015 nie erschien. Da die Rechte an der Musik beim Label liegen, wird die Platte wohl nie das Licht der Welt erblicken. Außer weiteren EP- und Mixtape-Projekten kam seitdem nichts Größeres von Bangz.
Travis Scott
Der heute erst 25-jährige Travis Scott hat in seinen bereits zehn Karrierejahren alles richtig gemacht. Ein Label-Deal mit T.I.s Grand Hustle gab ihm 2015 und 2016 eine Plattform für die Platinalben „Rodeo“ und „Birds in the Trap Sing McKnight“. Als Teil von Kanye Wests Very GOOD Beats kann er seine Producer-Talente auch über die eigene Musik hinaus ausleben. 2018 soll mit „AstroWorld“ das dritte Studioalbum erscheinen.
Dizzy Wright
Hopsin war 2012 ein Teil der “XXL Freshman”-Klasse. Warum das wichtig ist, wenn wir über Dizzy Wright sprechen? Ganz einfach: Über Hopsins Label Funk Volume veröffentlichte Wright 2012 und 2015 seine ersten Alben „SmokeOut Conversations“ und „The Growing Process“ – leider mit mäßigem Erfolg. Nachdem sich Funk-Volume-CEO Damien Ritter und Hopsin in die Haare bekamen, verließ Ritter Funk Volume und gründete das neue Label Still Movin. Dizzy Wright folgte ihm. „The Golden Age 2“ und „State of Mind 2“ von 2017 gingen dort jedoch völlig unter. Für 2018 ist das Album „One Week Notice“ zusammen mit Jarren Benton, Emilio Rojas, Audio Push, Demrick und Reezy angekündigt.
Angel Haze
Die Detroiter Rapperin hatte 2013 zum Release ihres Debütalbums “Dirty Gold” jede Menge Pech. Kurz vor Veröffentlichung tauchte die Platte im Netz auf, was möglicherweise ein Grund für die enttäuschenden Verkaufszahlen war. Doch Angel Haze ließ sich davon nicht beirren, produzierte fleißig Mixtapes, ging auf Tour und hielt sich im Gespräch. 2018 könnten größere Projekte anstehen. Einem Fan versprach sie auf Twitter, dass sie sehr bald wieder zurück sein werde.
Chief Keef
Wer einen Nachmittag Zeit hat, kann sich in den ereignisreichen Werdegang von Chief Keef einlesen. Geboren in einer rauen Gegend Chicagos, kam er schon früh mit dem Gesetz in Konflikt. Ein Problem, das sich durch sein komplettes Leben zog und auch einige Karrieremöglichkeiten verbaute. Interscope Records ließ ihn fallen, Freunde mit denen er musikalisch zusammenarbeitete wurden erschossen und eine Fehde mit den Migos eskalierte 2014, nachdem ein Mitglied seiner Glo Gang mit dem Trio aneinandergeriet. Seinem musikalischen Output haben all diese Vorfälle nie geschadet. Er veröffentlichte dutzende Mixtapes und Alben. Mit Platz 29 in den Billboard Charts schnitt „Finally Rich“ von 2012 am besten ab. 2016 erklärte Keef seinen Rücktritt aus dem Rap-Geschäft. Einige Monate später folgte der Rücktritt vom Rücktritt. Am 1. Dezember 2017 erschien mit „Dedication“ das bisher letzte Album des Rappers.
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