Review: Mali & Casso – Raps auf Riddims

Raps auf Riddims – der Name ist Programm. Mali & Casso, beide Mitglieder der Rap-Crew „Die Stimme Stuttgarts“, brachten dieses kostenlose Rapidshare-Werk bereits letztes Jahr in das weltweite Netz. Darauf toben sich die Schwaben auf bekannten Riddims aus.

 

Mit fünf Tracks plus einem Intro und einem Outro halten sie inhaltlich ein Stück ihrer Sturm-und-Drang-Zeit fest und schaffen sich damit Erinnerungen fürs Leben. Das soll keineswegs abwertend klingen. Für die Jam im Jugendhaus um die Ecke ist das, was Mali & Casso zu bieten haben, perfekt. Nur sind die gehörten 23 Minuten nichts, an das sich Außenstehende auch morgen noch erinnern werden.

 

„Und ich seh diese Leute, die blind durch die Stadt laufen, alles abkaufen, vor ihren Augen Kack kaufen“, heißt es auf „[…]“. Teilweise schrammen die beiden Rapper haarscharf an der Belanglosigkeit vorbei. Sommer, Sonne, Party, Sozialkritik, Repräsentieren, Spaß. Da passiert nichts, was so nicht auch schon in Dortmund, Rostock oder Erfurt von anderen Rap-begeisterten Jugendlichen gemacht wurde.

 

Das Schlückchen Bier zu viel, von dem im beiliegenden Infotext die Rede ist, wurde wohl während der Session von „Simtschuck“ getrunken. Zusammen mit den bekennenden Spinnern von Zwei mit Mike und der dritten Stimme Sket wird so richtig am Rad gedreht. In diesen Momenten, in denen die Schose nicht zu verkopft wirkt, kommt tatsächlich Freude am Zuhören auf. Rein raptechnisch geht „Raps auf Riddims“ nämlich klar. Die Herren können schnell, präzise und meistens auch unterhaltsam mit ihren Worten umgehen.

 

„Raps auf Riddims“ ist Musik von jungen Menschen, die so junge Menschen wohl auch am besten fühlen können. Falls Mali & Casso mehr erreichen wollten, dann müssen sie für den nächsten Release das Pathos etwas zurückschrauben und sich etwas mehr auf ihre wirklichen Stärken besinnen.

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