Generation T: Meine T-Shirt-Sammlung
„Die Piraten und Seeleute waren die Ersten, die T-Shirt-ähnliche Kleidung trugen“, heißt es auf shirt-geschichte.de. Garderobe für harte Hunde also! Es wird Zeit, dem liebsten Kleidungsstück junger Menschen ein Denkmal auf like it is ’93 zu setzen.
Der Frühling klopft endlich an die Tür und möchte, dass wir unsere dicken Jacken in den Keller schließen – ach was, sie gleich verbrennen. Denn langärmelige Warmhalter sind für die nächsten Monate erst einmal gestrichen wie der Zaun von Tom Sawyer. Die guten alten T-Shirts können wieder ausgepackt, gebügelt und getragen werden bis sie Löcher haben. Nicht umsonst kleiden sich Popstars wie Shontelle und die Damen von Destiny’s Child in nichts außer den T-Shirts ihrer Liebhaber, die Jungs von Gaslight Anthem sporten zu blauen Jeans bevorzugt weiße und Dada Life verleihen sowieso ganz gerne ihre Rolling-Stones-T-Shirts. Egal ob wir von einem Shirt, Leible, Hemd oder Nicki sprechen, (fast) alle haben mindestens eine kleine Auswahl im Schrank. Denn zu den Kleidungsstücken in der Form des 20. Buchstaben des lateinischen Alphabets sagen laut einer Umfrage des Manager Magazins von 2011 lediglich 2,4 % der Befragten nein.
„Mode und Shirts sind ein Mittel, sein Inneres, seine Einstellungen nach außen zu transportieren“, erklärte uglyful-Designer Kim Wittfeld vor drei Jahren im Interview mit jorni.de. Und da es T-Shirts in allen Farben und mit allen Aufdrucken gibt, lohnt es sich definitiv, nicht nur ein kleines Sortiment im Schrank liegen bzw. hängen zu haben. Dendemann rappte im 2001er Song „Generation T“, dass eine T-Shirt-Sammlung der Spiegel der Seele ist. Meine eigene Sammlung umfasst mittlerweile 189 Exemplare, die vom edlen Möchtegernluxusprodukt bis hin zum durchlöcherten Arbeitsshirt reichen. Gekauft, geklaut und geschenkt sind sie im Laufe der letzten Jahre in meiner Wohnung gestrandet. Manche habe ich mir ganz klassisch im Einzelhandel, andere nach Konzerten und viele auch über das Internet besorgt. Vor dem Kauf anprobieren ist nicht zwingend notwendig, denn T-Shirts müssen nicht sitzen wie der Latexanzug eines Superhelden. Einfach überstreifen und wohlfühlen, funktioniert im Normalfall auch so.
Im 19. Jahrhundert als simples Unterhemd gestartet, hat sich das T-Shirt im Laufe der Zeit zu einem popkulturellen Kultobjekt entwickelt, das nicht nur von James Dean und Marlon Brando favorisiert wurde. Doch auch nach über 200 Jahren Hemdgeschichte ist ein ordentlicher Umgang mit den Bekleidungsstücken kriegsentscheidend. Ich lege meine T-Shirts beispielsweise eher selten zusammen. Statt mir die Mühe des korrekten Faltens zu machen, habe ich mir hunderte Kleiderbügel angeschafft, mit denen ich meinen Kleiderschrank zum farblich sortierten T-Shirt-Museum umfunktionieren konnte. Für alle, die da einmal reinschauen möchten, habe ich auf unserem Instagram-Profil eine Auswahl meiner liebsten Stücke zusammengestellt.
Auf Instagram zeige ich jeden Tag ein neues Shirt aus meiner Sammlung! http://www.instagram.com/likeitis93