Review: The Last Stand

Nach zehn Jahren kehrt Arnold Schwarzenegger mit seiner ersten Hauptrolle seit „Terminator 3“ zurück auf die Kinoleinwand. Doch nicht nur für Arnie ist „The Last Stand“ der Beginn eines neuen Karriereabschnittes, auch Regisseur Kim Jee-woon feiert mit dem Actionfilm sein Debüt auf dem US-amerikanischen Kinomarkt.

 

Nun ist es möglich einen Kinobesuch von „The Last Stand“ auf zwei Arten anzutreten. Man kann sich auf einen actiongeladenen Film mit Explosionen, wenig Hirn, dafür aber jeder Menge Spaß freuen. Oder man geht mit diesem gewissen Fünkchen von Lust auf Fremdscham und der Hoffnung, einem Altstar beim Untergehen zuzusehen, heran. Die Handlung stellt beides in Aussicht. Arnold Schwarzenegger versperrt als Provinzsheriff Ray Owens dem flüchtigen Drogenboss Gabriel Cortez den Weg. Was Cortez nicht weiß, zwischen ihm und der Freiheit steht ein Mann, der in seiner Vergangenheit genug Blut und Gewalt gesehen hat, um ausgestattet mit panzerbrechendem Kriegswerkzeug ordentlich Rabatz zu machen. Ganz nach dem Motto „Not in his town. Not on his watch.“. Dabei ist der Plot stets so durchschaubar, wie man es von einem Film dieses Schlages erwarten würde.

 

Wen überrascht es?! „The Last Stand“ macht viele Logikfehler und weiß seine Geschichte nicht durchgängig clever zu erzählen. Eine 1000 PS starke Corvette muss auch nach vier Stunden Dauerfahrt nicht nachtanken, die versammelte Bundespolizei kann nicht das, was Schwarzenegger gemeinsam mit den drei Stooges im Alleingang packt und die Menge an Figuren, die in den ersten 20 Minuten eingeführt werden, können auch das aufmerksamste Meisterhirn verwirren. Eine nicht unbestreitbare Kurzweiligkeit, gut platzierte Gags und mit Arnold Schwarzenegger und Johnny Knoxville zwei Hauptfiguren, die den Film tragen, jedoch nicht erdrücken, hat „The Last Stand“ trotzdem einiges zu bieten, was die 8 Euro für eine Kinokarte rechtfertigen könnte.

 

Der Film muss sich zwar bis zur 46. Minute warmlaufen, doch spätestens dann ist Arnie im Schrotflintenmodus angelangt. Fans, die sowieso nur darauf gewartet haben, dass der 65jährige sein T-Shirt auszieht und rumballert, müssen sich zwar etwas gedulden, kommen dann aber gehörig auf ihre Kosten. Bis dahin liefert „The Last Stand“ eine zunächst zweigleisige Geschichte, die es glücklicherweise schafft eine gewisse Spannung aufzubauen. Doch vor allem der große Showdown im letzten Drittel des Films gibt die fetzigen Momente her, für die man bezahlt hat. Sieht man einmal über die recht explizite und dümmliche Gewaltdarstellung hinweg, die zum Teil auch als vermeintlich witziges Stilmittel eingesetzt wird, kann man sich an der finalen Auseinandersetzung zwischen Owens und Cortez gar nicht sattsehen.

 

Für seine Sache einstehen ist die einfache und auch recht plump herübergebrachte Message von “The Last Stand”. Mit der Knarre im Halfter und dem Blick in Richtung der „Stars & Stripes“ ist das Leben des aufrechten Republikaners noch in Ordnung. Der ehemalige Gouverneur des Bundesstaates Kalifornien kann zumindest weiterhin auf der Leinwand dafür sorgen, dass der ehrliche Amerikaner in einer heilen Welt existiert. Und wenn dafür das halbe Dorf auseinander genommen werden muss, dann ist das verkraftbarer Kollateralschaden.

 

James Vejvoda von IGN gab dem Film eine okaye Wertung und kommentierte diese mit den Worten: „While it’s nice to see Arnold Schwarzenegger back on screen in a big way, ‘The Last Stand’ never manages to be more than a passable diversion and not one of Arnie’s great action outings.” Scott Mendelson sah es etwas differenzierter und schrieb für die Huffington Post: “’The Last Stand’ is indeed a glorious return to form for a man who once dominated a genre that often feels on the brink of extinction.” Und genau so sollte man es auch sehen. “The Last Stand” ist nicht der große Wurf, aber auch nicht der alberne Film, den man möglicherweise vor dem Kinobesuch erwartet hätte. 107 spaßige Minuten, über die man sich hinterher keine Gedanken mehr machen sollte.

 

https://www.youtube.com/watch?v=ukm0Hq2Zh2Q

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