Asher Roth in Stuttgart: Für Kiffer und Mädchen vom Gymi

2.3.2017 - Stuttgart, Rocker 33

Man möchte meinen, dass die großen Heydays des Asher Roths Geschichte sind und die Leute, die damals noch “I love College” gesungen haben, vermutlich längst ihr Grundstudium abgeschlossen und zu den Mac Millers und Wiz Khalifas dieser Welt übergegangen sind. Dass dem definitiv nicht so ist, bewies der sympathische Pennsylvania-Native gestern Abend souverän im gut gefüllten Rocker 33.

 

Nach einem einstündigen DJ-Warm-Up betrat Asher Roth die Bühne und musste erst einmal mit gehörigen Mikrofonproblemen kämpfen. Roth – ganz der Profi – singstarte das einfach weg. Mit Yale-Pulli und Kurt-Cobain-Matte projizierte Roth viel lieber das Feeling einer WG-Party in das Stuttgarter Clubleben. Eine textsichere Crowd stand ihm dabei stets zur Seite. Die Janines und Tims dieses Landes konnten beim back-uppen zeigen, aus welchem Fanholz sie geschnitzt sind.

 

Roth spielte für Kiffer und Mädchen vom Gymi. Immer mit einer ordentlichen Portion Fan-Service. Das relativ junge, hippe und weibliche Publikum dankte es ihm, in dem es auf der Bühne so richtig „Bunga Bunga“-mäßig abging. Denn dass der halbe Club dem Rapper on stage Gesellschaft leisten durfte, erinnert eher – positiv gemeint – an den Tigerentenclub als an ein HipHop-Konzert. Irgendwie machte es Laune, wie dieser Asher Paul mit seinem Publikum umging. Bei der daraus resultierenden Rückendeckung seitens der Crowd mussten Hooks nicht einmal komplett ausgesungen werden. Erledigt der Fan bei so viel Liebe sehr gerne selbst.

 

Ein DJ und ein MC sind schön und gut, eine Live-Band wertet jedes Konzert trotzdem noch einmal auf eine ganz besondere Art auf. Ein Döner schmeckt mit selbstgemachtem Brot auch besser. Der exzellent abgemischte Sound rundete das Live-Musik-Erlebnis ab. Asher Roth kennt die dazugehörigen Rockstargesten und wirft sein Handtuch in die Menge bevor er beim großen „I Love College“-Finale stage-dived als wären wir bei der aktuell angesagten Hardcore-Band im Juha West. 70 Minuten, inklusive Zugabe, die sich angefühlt haben, als wären es zehn gewesen. So geht Live-HipHop in tight.

 

Was 2009 mit „Asleep In The Bread Aisle“ hervorragend funktioniert hat, soll noch dieses Jahr mit einem großen Nachfolgeralbum fortgeführt werden. Nach diesem Abend weiß zumindest Stuttgart, dass Asher Roth das schaffen wird. Guter Mann, ach was, sehr guter Mann!

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