Review: Tha RPS Fam – Big Oomp Camp

Tha RPS Fam liefert mit ihrem Mixtape „Big Oomp Camp“ Futter für Menschen, die sich auf dem Weg zum Club mit Musik aus ihren Smartphone-Boxen aufwärmen.

 

Die RPS Fam ist ein Verbund aus DJs, Grafikdesignern und Audioengineers, die Mixtapes, Clubnächte und vieles andere auf die Beine stellen. In diesem Text geht es um ihre frische Misch-CD „Big Oomp Camp“, die anscheinend ihre neusten Künstler Baby D, Unk, Loko, Backbone, Sammy Sam, DJ Montay und DJ Jelly vorstellen soll. Eine Presseinfo mit genaueren Informationen liegt mir leider nicht vor.

 

Wild posend mit blinkenden Ketten und Geldscheinen wedelnd präsentieren sich die großen Männer der Familie – DJ Hotsauce, Pokey Size, A.Small und Mr E – auf dem leicht trashig aussehendem Cover dieser Scheibe. Man erahnt, in welche Richtung der Tonträger gehen wird. Gehst du am Wochenende gerne mit deiner wie Joker geschminkten Lieblingsfrau in den Club? Das hier ist dein Mixtape. Bist du der durchschnittliche MTV-Urban-Zuschauer mit geringem Kulturbewusstsein? Das hier ist dein Mixtape. Die Bravo-HipHop gefällt dir besser als die Juice? Das hier ist dein Mixtape. Entschuldigung, Entschuldigung! Das soll jetzt nämlich nicht heißen, dass diese Mischkassette ein Griff ins Klo wäre. Ganz im Gegenteil. Das hier ist super für die jeweilige Zielgruppe. Nur nicht unbedingt mein Fall.

 

Wenn der Hörer nicht gerade mit geschrienen oder gesungenen Parts verwöhnt wird, bekommt er ab und an sogar einen richtig nett gerappten 16-Zeiler vor die Füße geklatscht. Denn ordentlich Spucken können die Jungs durchaus. Was auf jeden Fall noch klar geht, sind in meinen Augen der spaßig-sinnentleere Opener „I’m Bout Money“ von Baby D, das beattechnisch ansatzweise ganz spannende „Don’t Make Us“ mit Unk und Sammy Sams Ohrwurm-Hook auf „Intoxicated“. Und nur, weil ich bei so viel uninspirierten Tanzbodentracks ohne Anspruch auf Eigenständigkeit das Kotzen bekomme, können das andere ja gerne toll finden. Diejenigen können „Big Oomp Camp“ gerne auf ihr Handy laden und die Fahrgäste der nächstbesten S-Bahn beschallen.

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