Review: Axl Makana – Ich ist ein anderer

Ich bin keiner dieser Menschen, der sich in seiner „Sturm und Drang“-Zeit Rastas gewünscht, Hackey Sack gespielt und mit den Kumpels auf ein Reggae-Festival getingelt ist. Ja, es ist kein Geheimnis, dass Reggae nicht meine Lieblingsmusik ist. Trotzdem habe ich einen Job zu erledigen, der, so gut es mir möglich ist, fair sein sollte. Dann mal los mit Axl Makanas Album „Ich ist ein anderer“.

 

Axl Makana präsentiert deutschsprachigen Reggae, der für HipHop-Heads nicht nur interessant sein dürfte, weil Kraans de Lutin die Produzentenrolle übernommen hat. Die zehn Tracks (plus vier Bonusstücke) schrammen zwar haarscharf am gängigen Reggae-Klischeebild von Joints, Polizeihass und „Burn Babylon“ vorbei, kriegen aber zum Glück immer wieder. Der Titeltrack „Welcome To Makana“ ist hierfür wohl das beste Beispiel. Er klingt typisch belanglos und ist tanzbar.

 

„Das es möglich ist“ bietet hingegen „Mach es einfach“-Ansagen. „Ich ist ein anderer“ ist zwar nicht von den Doofen, soll aber ebenso ausdrücken, dass man Menschen so nehmen sollte, wie sie sind. Weitere Themen sind Liebe auf den ersten Blick („Was ist Liebe“) und Schokolade als Trost in der Not („Zum Glück gibt’s Schokolade“). Spätestens bei „On The Run“ wünscht man sich, man wäre an irgendeinem spanischen Strand und könnte „Arriva“ schreien.

 

Sehr interessant sind auch die bereits erwähnten Bonusstücke. Darauf verirrt sich Axl Makana in eine teilweise komplett andere musikalische Richtung. An Clueso erinnernd singt er sich durch herzerweichende Tracks, die vor allem Songwriter-Fans zusagen werden. Alles in allem ist „Ich ist ein anderer“ ein schmuckes Album. Es gibt einige Ohrwürmer, genug Stoff für die nächste Gartenparty und ein gutes Gefühl obendrauf.

 

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