Kaosloge – Keine Menschen

VÖ: 2004 // Label: Tempeltainment

Kaosloge

Kaosloge – Keine Menschen

Vor dem “großen” Album wärmt sich die Kaosloge mit „Keine Menschen“ auf. Und die Warm-Up-Platte hat es in sich.

 

Die Kaosloge zählt zu den Workaholics der HipHop-Szene. Vor vier Jahren gründete das Quintett ein eigenes Label und veröffentlicht seitdem regelmäßig Platten. Nun steht das Warm-Up-Album „Keine Menschen“ in den Plattenregalen. Darauf geben die Berliner einen vielversprechenden Vorgeschmack auf das, was noch kommen soll.

 

Die vier Rapper beherrschen ihr Handwerk: Denn Flows und Lyrics stimmen. Doch neben den Protagonisten am Mic gehört zur Kaosloge auch Beatschrauber und Turntablist DJ Pete. „Keine Menschen“ bietet kaum Platz für Einzelkämpfer. Stattdessen enthält das Album Konzeptsongs, die die Talente der Mitglieder verbinden. Ein vermeintlich simpler Battle-Track wie „Warum battlest du mich“ verwandelt sich so in ein Streitgespräch zwischen den Rappern.

 

Doch die Themenpalette fällt groß aus. Im Stück„Topstory“ geht es um einen kriminellen Mann, der von einem seiner Opfer umgebracht wird. Die Kaosloge nimmt dafür verschiedene Erzählperspektiven ein. Weitere Highlights sind der Titeltrack „Keine Menschen“, der so spektakulär ist wie das dazugehörige Musikvideo, „Zähl bis 10“, in dem die Kaosloge aus Sicht eines Amokschülers rappt und das pumpende „ABC Waffen“, in dem die Kaosloge erklärt, woher ihre zerstörerischen Kampfstile stammen.

 

Die Geschichten fesseln. In Sachen clevere und durchdachte Punchlines hat Ben Salomo die Nase ein paar Zentimeter vorne. Ein Minuspunkt sind einzelne Zeilen, die etwas unausgegoren klingen. Die hochwertigen Beats gleichen das aber aus. Am Ende entscheidet der Geschmack, doch für 15 Euro bekommt die Hörerschaft mit „Keine Menschen“ ein paar spannende Ideen, eigenständige Stile und ins Ohr gehende Instrumentals.

 

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