Review: Kidz In The Hall – The In Crowd

Kidz In The Hall verlassen die Schule: „The In Crowd“ klingt wie eine Weiterentwicklung, die möglicherweise nicht jedem gefallen wird.

 

Sie sind zurück! Nach der eher enttäuschenden Wiederauferstehung von Rawkus und ihrem dortigen Release „School Was My Hustle“ dürfen Rapper Naledge und Producer/DJ Double-O auf dem kleinen Untergrund-Liebling Duck Down Music veröffentlichen. Und wo Kidz In The Hall auf „School Was My Hustle“ noch wie ungeschliffene Rohdiamanten wirkten, klingen sie auf „The In Crowd“ deutlich gereifter. Die schon im Voraus heiß diskutierte Dirty-South-Abfahrt „Drivin’ Down The Block (Low End Theory)“ machte dem einen oder anderen Sucher nach der nächsten realsten HipHop-Crew Angst und ist auf dem Tonträger sogar mit einem von Pusha T, Bun B und The Cool Kids prominent unterstütztem Remix vertreten. Sorge ist trotzdem nicht angebracht, da der Track definitiv nicht den Ton der restlichen zwölf Stücke angibt.

 

Gleich zu Beginn schicken uns die Jungs mit einem Alte-Schule-Klangbild auf „Black Out“ zurück in eine Zeit, für die ich sowieso und sie selbst wahrscheinlich ebenfalls zu jung waren, um sie bewusst wahrgenommen zu haben. Krasserer Einstieg als Lars Ricken beim Champions League-Finale von 1997. Weitere unbedingte Anspieltipps sind „Lucifers Joyride“, „Mr. Alladatshit“, „Love Hangover“, „Let Your Hair Down“, „Middle Of The Map Pt. 2“ und „Inner Me“. Habe ich gerade etwa die komplette Tracklist aufgezählt? Man könnte es vermuten. Kid In The Hall schrecken nicht vor gesungenen Hooks und einem massenkompatiblen Sound zurück. Trotzdem driften sie niemals in Richtung belangloser Popmusik ab. Hier sitzt immer noch jede Line. „Dinge“ werden an-, be- und ausgesprochen. Kein Dummkopf dieser Naledge.

 

Was auf dem Vorgänger in Sachen Features versäumt wurde, holen die Jungs auf „The In Crowd“ doppelt so stark nach. Kaum ein Track kommt ohne ein, zwei oder gar drei Gastbeiträge aus. Trotzdem: Was da featuret kann sich zwar sehen lassen (unter anderem Phonte von Little Brother, Masta Ace, Camp Lo, Estelle, Skyzoo, Black Milk, Guilty Simpson, Sean Price, Buckshot, Pusha T und Bun B), etwas mehr „Eigeninitiative“ wäre aber wünschenswerter gewesen. Im Vergleich zum Debüt ist das sympathisch Jugendliche dem routiniert Professionellen gewichen. Kidz In The Hall scheinen trotzdem zu wissen, was sie für wen machen wollen. Als Hörer muss man sich einfach entscheiden, ob man es feiern oder es lassen möchte. As simple as that!

 

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