For Honor: Samurai gegen Ritter – wer würde wirklich gewinnen?

“For Honor” erschien am 14.2. für PC, Xbox One & PS4

In “For Honor” ziehen Videospieler als Ritter oder Samurai in den Krieg und lassen damit das mittelalterliche Europa gegen das feudale Japan antreten. Doch was, wenn dieses fiktive Aufeinandertreffen nicht nur ein Videospiel, sondern Realität wäre?

 

Mitte Februar erschien Ubisofts Hack-and-Slay-Blockbuster „For Honor“, in dem Spieler in die Haut von Rittern, Samurai und Wikingern schlüpfen können, um sich gegenseitig die virtuellen Schädel einzuschlagen. Doch so absurd ein Zusammentreffen dieser drei Fraktionen klingt, so reizvoll ist es auch. Es ist ein bisschen wie auf dem Schulhof, als wir uns darüber stritten, wer bei einem Duell zwischen den Power Rangers und den Ninja Turtles eine Abreibung kassieren würde. Verschiedene Welten treffen aufeinander und Szenarien entstehen, die völlig unwirklich erscheinen. Doch wer würde in einer kriegerischen Begegnung zwischen Rittern und Samurai tatsächlich den Kürzeren ziehen?

 

Völlig unterschiedliche Kampfstile

 

Ritter sind schwer gerüstete Krieger, die in Europa zwischen dem 6. und 15. Jahrhundert gewirkt haben. Ihr japanisches Gegenstück waren die Samurai, die in der gleichen Zeit – aber auch darüber hinaus – den Kriegsstand gebildet haben. Eine Konfrontation zwischen den beiden Kriegertypen gab es nie. John Clements, Leiter der Association for Renaissance Martial Arts, machte sich in einem gut recherchierten Text den Spaß, auf all die Punkte einzugehen, die in einer Auseinandersetzung über Sieg und Niederlage entscheiden könnten. Clements geht soweit, neben Waffe, Rüstung und Kampfarena auch den Hierarchie- und Bildungsstand der Kontrahenten zu vergleichen, um Rückschlüsse auf Moralvorstellungen zu ziehen. Auf einen Gewinner kann er sich bei all den tiefgehenden Gedanken trotzdem nicht festlegen.

 

Daniel Ossenkop setzte sich in einem Beitrag für geschichte-wissen.de  genauer mit den Waffen beider Fraktionen auseinander und beschrieb damit die unterschiedlichen Kampfstile. Ritter nutzten Langschwerter, die in der Mitte stumpf waren. So konnten sie das Schwert greifen und Gegner mit der Parierstange attackieren. Ossenkop erklärt, dass der europäische Ritter für eine Mischung aus Schwert- und Ringkampf ausgebildet war. Die japanischen Samurai verfolgten dagegen einen völlig anderen Kampfansatz. Sie wollten ein Duell mit dem Katana – ein japanisches Langschwert – nach nur einem Schlag beenden. Zusätzlich waren sie in Nahkampftechniken ausgebildet, was auch die etwas leichteren Textil- bzw. Metallrüstungen erklärt, die im Kontrast zu den schweren Stahlrüstungen der Ritter stehen.

 

Keramikhülle und Katana-Zahnstocher

 

Ein Blick in die Internetforen zeigt, dass die Meinungen weit auseinandergehen. Ohne Belege werden je nach Auffassung die immer gleichen Argumente aufgezählt. Vigilant machte sich beispielsweise im Forum von allmystery.de für den Ritter stark: „Seine Rüstung ist besser, seine Bewaffnung ist besser, seine Ausbildung ist besser. Ein Samurai ist nur ein aufwendig in Seide und Keramik gehüllter Bonze, der höchstens ein paar unbewaffnete Bauern mit seinem Katana-Zahnstocher aufschlitzen kann.“ User Braveheart17 vertrat einen anderen Standpunkt: „Eindeutig Samurai, leichtere Rüstung, leichtes Schwert, bessere Kampffertigkeiten, viel gewandter.“ Wem soll nun geglaubt werden?

 

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PS: Apropos „For Honor“, gegen die Wikinger hätten die Ritter und Samurai sowieso keine Chance!

 

2 Comments

  1. Super Cinematics und auch die Prämisse ist interessant! Ich warte drauf als Geburtstag geschenk nach meinem Abi 🙂
    LG
    Tommy

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