Avengers: Infinity War – das größte Insider-Meisterwerk aller Zeiten

Der größte Superheldenfilm aller Zeiten räumt ab. Und das obwohl sich „Avengers: Infinity War“ keinen Deut um die goldenen Regeln des Films schert. Doch muss er das überhaupt, um trotzdem gut zu sein?

 

Dass „Avengers: Infinity War“ nicht nur das größte Superheldenspektakel aller Zeiten, sondern auch ein unfassbarer Kassenerfolg wird, hat niemand bezweifelt. Und – oh Wunder – so kam es auch. Ein weltweites Einspielergebnis von einer Milliarde Dollar war ruckzuck geknackt – der Rekord für das höchste Einspielergebnis an einem Eröffnungswochenende mal eben im Vorbeigehen gebrochen.

 

Fans wollten sich die Belohnung für zehn Jahre Treue abholen, in denen sie Iron Man, Hulk und Co. die Daumen drückten. Und – die Zahlen beweisen es – auch Zuschauer, die den einen oder anderen Superheldenfilm der letzten zehn Jahre liegen ließen, lockte Marvel wieder in die Lichtspielhäuser. „Avengers: Infinity War“ ist Blockbuster-Kino, das sich niemand entgehen lassen wollte.

 

Wird nicht für alle funktionieren

 

Doch auch wenn sich „Infinity War“ für Marvel-Fans wie Weihnachten, Hochzeit und Geburt des Kindes an einem Tag anfühlt, werden Nichteingeweihte feststellen, dass der zweieinhalbstündige Brocken für sie nicht funktionieren wird. Denn „Avengers: Infinity War“ ist eine völlig überladene Aneinanderreihung von Insidern und „Hello Again“-Momenten.

 

Um auch (fast) jeden Helden aus 18 vorangegangenen Filmen unterzubringen, bricht der Film mit Drehbuchkonventionen. Statt die Geschichte per klassischem Spannungsbogen ins Rollen zu bringen, bemüht sich „Infinity War“ darum, seine zahlreichen Helden mit ihren Eigenarten in Szene zu setzen. Nicht schlimm, denn was Gegenspieler Thanos möchte, kann sich jeder auch ohne Erklärung denken.

 

Eine endlose Actionszene

 

Und so fühlt sich der Streifen wie eine endlose Actionszene an, die immer wieder durch humorvolle Dialoge und One-Liner unterbrochen wird. Zwar versucht der Film durch die Aufteilung der Helden auf unterschiedliche Schauplätze die Menge an Material zu entzerren, da dort aber nur Keilereien vonstattengehen, trägt dies nicht zur Auflockerung bei. Die ruhigen Momente, in denen Thanos näher beleuchtet wird, stiften für Erstseher zudem Verwirrung.

 

Nicht falsch verstehen, „Avengers: Infinity War“ ist ein fantastischer Superheldenfilm, der in dieser Form einmalig ist. Als alleinstehendes Meisterwerk funktioniert er dagegen nicht. Soll er das überhaupt? Nein, denn mit dem 19. Film des Marvel Cinematic Universe belohnt die Superheldenschmiede ihre Anhängerschaft und feiert mit ihr ein Fest, das auf ein Best-of statt auf erzählerischen Tiefgang setzt.

 

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