10 Musiker, die ihre Bands vor dem Durchbruch verlassen haben
Wer aussteigt, verpasst den Durchbruch: Diese zehn Musiker gründeten heute legendäre Bands, bekamen aber keine Platinplatten.
Nicht alle Menschen sehen in gewissen Anstrengungen den gleichen Nutzen. Vielleicht erkennen sie nicht den ganzen Plan hinter einer Unternehmung. Ihre Reaktion: Aufhören. In der Musikbranche passiert das besonders häufig. Jahre in miefigen Proberäumen verschwendet, auf Bühnen vor drei Menschen gespielt und Gagen erhalten, die nicht einmal das Spritgeld decken – das wird selbst die größte Leidenschaft auf die Probe gestellt. Blöd nur, wenn der Band-Austritt kurz vor dem Durchbruchsalbum erfolgt.
Doch es muss nicht immer schlechtes Timing sein. Manche Musiker_innen entscheiden sich bewusst für einen Ausstieg vor dem absehbaren Durchbruch, da sie kein Interesse an Ruhm und schnellem Geld haben. Vielleicht verspricht der Weg ins College oder in einen sicheren 9-to-5-Job mehr Perspektive. Es gibt viele gute Gründe, weshalb die Tony Chapmans, Bob Welchs oder Stephen Duffys dieser Welt aufgehört haben. Manche erzeugen respektvolles Kopfnicken, manche fassungsloses Kopfschütteln. Wir haben zehn Musiker herausgepickt, deren Bandausstiege noch vor dem Durchbruch passierten.
Pete Best verlässt die Beatles
Von der Gründung 1960 bis zu seinem Rausschmiss 1962 war Pete Best Schlagzeuger bei den Beatles. Weil seine Bandkollegen mit der Leistung des Musikers unzufrieden waren, ersetzten sie ihn noch vor dem großen Erfolg durch Ringo Starr. Best stürzte nach seinem Ausscheiden in eine Depression, die in einem Selbstmordversuch gipfelte. Unter Fans gilt er als der „fünfte“ Beatle.
Platin Martin verlässt die Beginner
Bevor ein Major-Label die Beginner (damals noch unter dem Namen Absolute Beginner) 1998 unter Vertrag nahm und ihr zweites Album „Bambule“ veröffentlichte, stieg mit Platin Martin aus. In einem Interview mit Mzee.com aus dem Jahre 2016 erklärten die Beginner, was damals dritte Rapper heute treibt. Er arbeitet mittlerweile als Game-Designer.
Eric Stefani verlässt No Doubt
Eigentlich gründete Eric Stefani zusammen mit John Spence 1986 No Doubt. Seine Schwester und spätere Frontfrau Gwen Stefani war zu diesem Zeitpunkt lediglich Background-Sängerin. Erst 1988 übernahm sie die Rolle der Frontfrau. Eric schrieb den großen Hit der Band „Don’t Speak“ und war maßgeblich am Album „Tragic Kingdom“ beteiligt, das sich rund 16 Millionen Mal verkaufte. Da der Musiker sich nicht mit der künstlerischen Entwicklung der Band identifizieren konnte, stieg er jedoch noch vor der Veröffentlichung aus. Danach arbeitete er als Zeichner für „Die Ren & Stimpy Show“ und „Die Simpsons“ und produzierte Soloalben. Mit „Let’s Ride Horses“ erschien seine letzte Platte 2007.
Jürgen Fabritius und Uwe Bauer verlassen Element of Crime
„Basically Sad“ – das erste Album von Element of Crime – erschien 1986. Noch im gleichen Jahr, und somit ein Jahr nach der Bandgründung, verließen Saxophonist Jürgen Fabritius und Schlagzeuger Uwe Bauer die Gruppe. Sie waren mit den Gagenzahlungen unzufrieden. Damit verpassten sie 13 weitere Alben, von denen „Immer da wo du bist bin ich nie“ von 2009 sogar mit einer Goldenen Schallplatte ausgezeichnet wurde. Jürgen Fabritius ist seit 2003 geschäftsführender Gesellschafter der 3Rosen GmbH. Was Uwe Bauer – der auch schon Gründungsmitglied von Fehlfarben war – heute treibt, ist unbekannt.
Tracii Guns verlässt Guns N‘ Roses
1985 gründeten Tracii Guns und Axl Rose Guns N‘ Roses. Damit wäre auch geklärt, weshalb die Band heißt, wie sie heißt. Leider hatte Guns – und das ist heute kaum zu glauben – nicht den gleichen Arbeitsethos wie Rose. Er verließ die Band noch vor dem Durchbruch mit „Appetite for Destruction“. Der Musik blieb er danach treu und gründete unter anderem die Hardrock-Band Brides of Destruction.
Arabian Prince verlässt N.W.A.
Auf dem Cover von N.W.A.s bekanntestem Album „Straight Outta Compton“ ist Arabian Prince noch zu sehen. Doch bereits darauf hielten sich seine Beiträge in Grenzen. 1988 – zwei Jahre nachdem er die HipHop-Crew zusammen mit Eazy-E und Dr. Dre gründete – stieg er aus. Neben all den hochkarätigen Rappern hielt er sich für überflüssig. Anschließend startete Arabian Prince eine unerfolgreiche Solokarriere. Mitte der Zweitausender erschien er erneut auf der Bildfläche und veröffentlichte über Stones Throw Records Elektro-Rap-Musik.
Jack Irons und Hillel Slovak verlassen die Red Hot Chili Peppers
Etwas tragischer verlief es mit Hillel Slovak und Jack Irons. Slovak starb 1988 an einer Heroinüberdosis und verpasste damit die Veröffentlichung der Platinplatte „Mother’s Milk“. Irons kam über den Tod seines Freundes nicht hinweg und verließ die Band ebenfalls vor dem Erscheinen des vierten Peppers-Albums. In den folgenden Jahren blieb Irons der Musik treu und spielte unter anderem Schlagzeug für Pearl Jam und Spinnerette.
Dave Mustaine verlässt Metallica
In dieser Liste darf Dave Mustaine auf keinen Fall fehlen. 1983 – bereits zwei Jahre nachdem er sich Metallica anschloss – wurde er wegen Streitigkeiten und Alkoholproblemen rausgeschmissen. Damit verpasste er den Release des Metallica-Debütalbums „Kill ‘Em All“, das sich 5,5 Millionen Mal verkaufte. Mustaine ließ nicht locker und gründete die ebenfalls erfolgreiche Band Megadeth. In den Folgejahren lieferten sich beide Gruppen immer wieder verbale Schlagabtäusche.
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