13 Reasons Why: Eine dritte Staffel muss nicht sein!

Für Clay hört es nicht – eine dritte Staffel von “13 Reasons Why” ist in der Mache

Hannah ist beerdigt und ihre Gerichtsverhandlung abgeschlossen. Eine dritte Staffel von „13 Reasons Why“ kommt 2019 trotzdem. Das ist keine gute Idee!

 

(Achtung: Dieser Text spoilert die komplette Serie!!!)

 

Die zweite Staffel von „13 Reasons Why“ (in Deutschland als „Tote Mädchen lügen nicht“ bekannt) endet mit einem Cliffhanger: Clay überzeugt Tyler einen Amoklauf während des Abschlussballs abzubrechen und vor der herbeieilenden Polizei zu flüchten. Noch bevor Clay realisiert, dass er das Maschinengewehr, das er Tyler abnahm, immer noch in den Händen hält, zeichnen sich das Blaulicht der Polizeiautos in seinem Gesicht ab. Verzweifelt fragt Justin: „What do we do now?“ Niemand hat eine Antwort.

 

Nicht nur mit dem versuchten Amoklauf haben sich die Serienmacher Handlungsstränge für eine dritte Staffel zurechtgelegt. Die komplette letzte Episode wirkt wie ein Epilog, der nur dazu dient, die Figuren in neue Richtungen zu lenken. Chloe ist ungewollt schwanger, Jessica betrügt Alex mit Justin, Montgomery misshandelt Tyler, und, und, und. Spannende Geschichten, die aber nicht darüber hinwegtäuschen können, dass die Liberty High-School als Schauplatz ausgedient hat. Das Konzept, in dessen Mittelpunkt die „13“ steht, wurde in der letzten Episode zusammen mit Hannah beerdigt.

 

In der ersten Staffel erzählt Hannah die Geschichte, die mit ihrem Freitod endete. Die zweite Staffel beleuchtet diese im Rahmen einer Gerichtsverhandlung aus der Perspektive der Hinterbliebenen. Die Serie ist so fesselnd wie anstrengend, weil Hannahs Selbstmord der Dreh- und Angelpunkt, der Geschichtengeber, der Klebstoff für die Beziehungen der restlichen Figuren ist. Geht es weiter wie angedeutet, wird „13 Reasons Why“ in Staffel drei zum stinknormalen Teendrama, in dem Hannah nur noch am Rande eine Rolle spielt.

 

„Dawson’s Greek“ in heftig ist sicherlich nicht das Konzept, das „13 Reasons Why“ für weitere Staffeln interessant macht. Spätestens nach der zweiten Staffel hätte also Schluss sein sollen. Selbst Hannahs Mutter verabschiedet sich während des Leichenschmaus von Clay, weil die Geschichte für sie eben nicht in Crestmont weitergeht. Aber vielleicht wird auch alles gut und „13 Reasons Why“ entwickelt sich zu einer ganz neuen Serie mit frischen Ansätzen. Bis dahin ist Skepsis angebracht, denn es wäre nicht das erste Mal, dass Showrunner nicht wissen, wann Schluss sein sollte.

 

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