WWE ’13 – Die ersten Spielstunden

World Wrestling Entertainment geht mit „WWE ’13“ in eine weitere Runde ihres virtuellen Kampfspektakels. Und diesmal ist es nicht nur „Bigger, Badder, Better“, diesmal darf der Spieler die Revolution im Ring sogar leben.

 

Jeden Oktober macht der Wrestling-Monopolist WWE auf Fifa und veröffentlicht ihr Videospiel für die gängigen Konsolen. Und was in den letzten Jahren hier und da etwas ausgelutscht wirkte und lediglich durch einen geupdateten Rooster auftrumpfte, ist in seiner 13. Ausgabe wieder ein ganzes Stück näher an die Perfektion herangekommen. Ein Videogame, das fesselt, unterhält, Kreativität fordert und dank dem „Attitude Era“-Modus ganz tief in die Nostalgiekiste greift. „WWE ’13“ ist da und wird erst einmal – sollte die Lizenz nach diesem Spiel womöglich doch von THQ abgehen – der Referenztitel in Sachen Wrestlingspiele bleiben.

 

Pünktlich zum Veröffentlichungstermin am 30.10. lag das Spiel in meinem Briefkasten. Wie auch die letzten Jahre habe ich mich für eine der vielen Special Editions – in meinem Falle die „Austin 3:16“-Variante – entschieden. Neben dem eigentlichen Spiel liegen diesem Release eine Stone-Cold-DVD und -Autogrammkarte sowie drei Codes für zwei zusätzliche Spielfigurenoutfits und Mike Tyson als spielbaren Charakter bei. 25 Euro Aufpreis sind dafür nicht unbedingt gerechtfertigt, aber am Ende des Tages für das Fanherz durchaus zu verkraften.

 

Simulation statt plumpes Gekloppe

 

Auf den ersten Blick bekommen wir mit „WWE ’13“ genau das, an das wir uns in den letzten Jahren mit Titeln wie „Here Comes The Pain“ oder der „Smackdown vs. Raw“-Serienneubelebung gewöhnt haben. Ein Wrestlingspiel, das eher Simulation als plumpes Gekloppe sein möchte. Freunde von letzterem wurden 2010 sowieso schon vom Spin-Off „WWE All-Stars“ abgeholt und zur Genüge bedient. Im 13. Jahr geht die WWE mit ihrem Videospielflagschiff einen Schritt vor, indem sie zwei Schritte zurücktritt. Statt komplett auf den aktuellen Wrestlerkader rund um Superstars wie John Cena oder CM Punk zu bauen, gibt es dieses Jahr eine ähnliche Menge an spielbaren Kämpfern aus der Attitude-Zeit.

 

Gerade deshalb gestalteten sich meine ersten Stunden mit „WWE ’13“ durchaus unterhaltsam. Ich bin keiner dieser Spieler, die früher Nachwuchsingenieur mit Lego-Steinchen gespielt haben und sich deshalb heutzutage erst einmal im gewohnt umfangreichen „Inhalt erstellen“-Modus austoben möchten. Ich interessiere mich im Allgemeinen eher für die eigentlichen Matches und im Speziellen für den „Attitude Era“-Kampagnen-Modus, in dessen Rahmen auch die meisten freischaltbaren Kämpfer, Arenen und Gürtel erspielt werden können. Dieser hat es mir auf Anhieb angetan. Nach und nach spielt man sich begleitet von Originalvideos durch klassische Matches wie The Rock vs. Steve Austin (Wrestlemania XV), dem Montreal-Screw-Job, Steve Austin vs. Shawn Michaels inklusive Mike Tyson als Ring-Enforcer (Wrestlemania XIV) oder The Rock vs. Mankind im legendären Empty-Arena Match bei Halftime Heat 1999 und erlebt die spannenden Fehden und Geschichten, die zwischen 1996 und 1999 abgingen, noch einmal in virtueller Form nach.

 

Der World-Heavyweight-Champion des Genres

 

Der unangefochtene World-Heavyweight-Champion des Genres spielt sich flüssig. Die Figuren steuern sich gelenkig und führen eine Vielzahl an unterschiedlichen und individuellen Moves aus. Ich konnte mich auf bestimmte Körperteile konzentrieren und so im Kampf besonders taktisch vorgehen. Als Ken Shamrock bearbeitete ich erst die Beine und Füße meines Kontrahenten, um anschließend mit dem „Ankle Lock“ seine Aufgabe zu erzwingen. Finishing-Moves wirken effektiv und mit dem Ring und der Umgebung lässt es sich wunderbar interagieren. Ich fühlte mich in dieser Spielumgebung so frei wie noch nie zuvor in einem WWE- bzw. Wrestlingspiel.

 

“WWE ’13“ ist das bisher beste Spiel der Reihe, erfindet sich nicht neu, perfektioniert jedoch Vorhandenes. Wer sich die wöchentliche acht-Stunden-TV-Packung – bestehend aus „Raw“, „Smackdown“, „Main Event“, „Superstars“ und „Saturday Morning Slam – nicht entgehen lässt, kommt auch an „WWE ’13“ nicht vorbei. Wer dagegen sporadisch bis nie einschaltet, wird sich sicherlich auch noch mit dem Vorgänger „WWE ’12“ zufrieden geben.

 

http://www.youtube.com/watch?v=8kCn1oPPw3o

http://www.youtube.com/watch?v=QTW1K9-FKFU

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