Review: Noiscount – Bits’n’Pieces

Noiscount macht Musik für den Morgen danach. Um mal schnell auf dem Weg zwischen Haustür und U-Bahn so richtig draufzukommen.

 

Der Ludwigsburger Noiscount hat mit „Bits’n’Pieces“ ein kostenloses Beat-Tape über SoundCloud veröffentlicht, das mit fünf Tracks, die alle zwischen einer und zwei Minuten pendeln, relativ übersichtlich ausgefallen ist. Halb so wild, denn auf „Bits’n’Pieces“ gibt es Bummtschack-Ware mit Seele, für die man weder die Aufmerksamkeitsspanne eines „2001 – Odyssee im Weltraum“-Zuschauers benötigt, noch eine Vorliebe für den Eastcoast-Sound der Golden-Era haben muss.

 

„Step One“ begrüßt den Hörer wie der Kumpel zum gemütlichen Abend mit Bier und alten Fotoalben. Schön. Vertraut. Unterhaltsam. Und genau in diesem Stil geht es auf dem Tape weiter. Das Vocal-Sample in „Two“ ist dermaßen herrlich geschnitten, dass das Trompeten-Schnipsel immer wieder kurz durchblitzen, sich aber erst am Ende des Tracks richtig entfalten darf.

 

„Journey“ besitzt den Charme eines griechischen Restaurants, das versteckt zwischen Nebel und Olivenbäumen in den Bergen von Epirus liegt. Das Kontrastprogramm „They Shoot“ ist dagegen die teuerste Szene eines zum Beat gewordenen Action-B-Movies aus den Achtziger Jahren. Und am Ende haben alle fünf Instrumentals sowieso eines gemeinsam: Sie knallen!

 

Das Tape beinhaltet Beats, die überhaupt nix mehr brauchen. Schon gar keine Rapper. “Bits’n’Pieces“ kann man entweder in Dauerschleife hören oder als Interludes in seine iTunes-Playliste schieben. Wie ihr diese Ohrenschmeichler hört, ist egal. Hauptsache ihr hört sie.

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