Review: Chinchiller & Tim Tonic – Die zwanzig Minuten EP

Chinchiller ist Mitglied des Schorndorfer Künstlerverbundes “Crossflow Entertainment”. Wer ihn und seine Jungs über die sozialen Netzwerke beobachtet, weiß, dass sie nicht bloß zwei Tracks im Jahr auf Soundcloud hochladen und sich dann Rapper nennen. Diese Typen sind fleißig. Und hier ist der nächste Beweis für die hervorragende Arbeitseinstellung. Zusammen mit dem Beatbastler Tim Tonic releast Chinchiller den kostenlosen Extended Player „Die zwanzig Minuten EP“.

 

Und das, was der Interessierte mit Internetanschluss bekommt, ist HipHop-Sound im klassischsten Sinne. Boombap. Gescratchte Hooks. Rap über Rap. Fünf Songs plus Intro, Outro und Skit. “Jeden Tag” kann man als „ist-doch-nicht-so-schlimm“-Aussage über den sich immer wiederholenden Alltag verstehen. „Spring hoch“ ist der Eisbrecher für das Jam-Publikum im Jugendhaus. Und „Ich chille“ das, was der Titel verspricht. Alles letztlich keine Neuerfindung des Rades, dafür aber sehr ansprechend umgesetzt.

 

„Ich glaub, ich fahr gleich mal die Pfandflaschen wegbringen, denn ich will für diesen Abfall noch Geld kriegen“, heißt es auf dem bereits erwähnten „Ich chille“. Chinchiller präsentiert sich geerdet und erzählt von den kleinen Dingen, die so ein Tag als Mittzwanziger verspricht. Dazwischen gibt es immer wieder Treuebekundungen an HipHop und Lobgesänge auf das eigene Durchhaltevermögen.

 

„Die zwanzig Minuten EP“ ist kein mutiges Stück Musik. Es gibt weder Ausreißer in der Themenauswahl noch besonders aufregende Statements. Trotzdem oder gerade deshalb: Die Beatauswahl ist relativ bummtschack-klassisch, das Gesamtkonzept eine runde Sache und Chinchiller zeigt sich mit einen ordentlichen HipHop-Delivery. Ob er damit jedoch mehr erreichen wird als ein paar Klicks von seinen Facebook-Freunden und den mzee.com-Usern, wird sich zeigen.

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