Pendeln ist Lebenszeit: 4 Tipps für den Berufsverkehr

Pendeln: Lebenszeit oder Zeitverschwendung?

 

Pendeln ist Lebenszeit und sollte daher keine Zeitverschwendung sein. Ich stelle vier allseits beliebte Medien und deren mobile Nutzung vor, die den S-Bahn- oder Autositz zum heimischen Wohnzimmersessel machen.

 

Pendeln ist keine verschwendete Zeit, die man in vollgestopften S- und Regiobahnen oder auf staustrapazierten Straßen sinnlos vergehen lässt, nein, Pendeln ist Lebenszeit, die genutzt werden möchte. „Nichts zersägt die Nerven so zuverlässig wie tägliches Pendeln“, schrieb Spiegel Online 2012 in einem Artikel zum Thema. Ich selbst habe in den letzten zwölf Jahren regelmäßig längere Hin- und Rückfahrten auf mich nehmen müssen, um Schule, Ausbildungsstätte, Zivildienststelle, Hochschule oder Büro zu erreichen. Was diese täglichen Reisen für mich definitiv nie waren, ist vergeudete Zeit. Was folgt ist ein kleiner Medien-Guide für all diejenigen, welche jeden Tag die immer gleiche Strecke fahren. Ein Text, der keine großen Neuigkeiten kundtut, aber möglicherweise zeigt, dass dieses von A nach B kommen nicht das Allerschlimmste am Tag sein muss.

 

Videospiele

Einen besseren Zeitkiller als Videospiele gibt es nicht. Ich nutze unterwegs häufig meine PlayStation Vita, die mir dank PS-Plus-Abo und mittlerweile recht üppigem Spieleangebot dutzende zum Teil kostenlose Games bietet. Allein das Angebot an japanischen Rollenspielen, die schon einzeln eine längere Laufzeit als alle Folgen von „Doctor Who“ haben, garantiert genug Spaß für tausende Stunden on the road. Wer nicht unbedingt Sonys Handheld-Konsole mit sich herumschleppen möchte, kann natürlich auch auf Smartphones zurückgreifen. Doch ein kleiner Tipp: Nicht immer nur „Candy Crush Saga“ spielen, sondern von Zeit zu Zeit auch das reichhaltige Spieleangebot des Google Play Stores auskosten. Regelmäßig das präferierte Spiel zu wechseln und sich seine persönlichen Highlights herauszupicken, erweitert den Spielehorizont und bringt am Ende des (Arbeits-)Tages mehr Spaß.

 

Meine Top-5 der besten Spiele für die PlayStation Vita:

  1. Tearaway
  2. Batman: Arkham Origins Blackgate
  3. Uncharted: Golden Abyss
  4. Killzone Mercenary
  5. Unit 13

 

Musik

Ohne Kopfhörer auf den Ohren oder aufgedrehte Autoboxen geht natürlich gar nichts beim Pendeln. Musik muss so sehr sein wie das morgendliche Zähneputzen. Und wann nimmt man sich schon einmal die Zeit, intensiv ganze Alben durchzuhören, wenn nicht unterwegs. Die meiste Musik habe ich auf langen Fahrten zu lieben gelernt. Ich kann mich noch erinnern wie Kanye Westes „College Dropout“ wochenlang auf Dauerrepeat lief, Weezer mit ihrem blauen Album Frühlingsstimmung im Winter verbreiteten und die Smut Peddlers mit „Porn Again“ Selbstbewusstsein für den Schulflur eintrichterten. Die Ohren sind stets einsatzbereit, egal, ob man sich fahren lässt oder selbst am Steuer sitzt. Stellt euch euren eigenen Soundtrack zusammen, um durch den Tag zu kommen!

 

Das Pendel-Mixtape:

  1. The Jury & The Saints „Monday Morning“
  2. Thees Uhlmann „Das Mädchen von Kasse 2“
  3. Blu & Exile „Blu Collar Workers“
  4. Funeral For A Friend “One For The Road”
  5. Charles Brimmer “Just Another Morning”
  6. Megaloh “Loser”
  7. Bruce Springsteen “The Wrestler”
  8. Dropkick Murphys “Worker’s Song”
  9. Samy Deluxe “Musik um durch den Tag zu komm”
  10. Easybeats „Friday On My Mind“

 

Lesen

Ich weiß, an einem Tag, der ungesund früh mit einem schrillen Weckerklingeln begonnen wurde, fallen vielen Pendlern schon nach zwei Zeilen die Augen wieder zu. Statt der abonnierten Zeitschrift oder dem gestern erst erworbenen Bestseller gibt’s Träume vom zurückgelassenen Kopfkissen. Dennoch ist lesen einer der beliebtesten Zeitvertreibe in S-Bahnen und Bussen. Zu Recht! Denn das Ding mit dem geschriebenen Wort setzt seinen Siegeszug nun schon seit Jahrtausenden fort… und ein Ende ist trotz oder gerade dank des E-Books nicht in Sicht. In einer zurückliegenden Phase meines Leben war ich täglich gut drei Stunden mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. Zu dieser Zeit habe ich pro Woche zwei Bücher gelesen und es geliebt.

 

Romanfiguren auf Reisen:

  • Wolfgang Herrndorf „tschick“
  • Jon Krakauer „In die Wildnis“
  • Benedict Wells „Becks letzter Sommer“
  • Sven Regener „Magical Mytery“
  • John Niven „Gott bewahre“

 

Podcasts/Hörbücher

Eine spannende Alternative zum Lesen ist das Hören von Podcasts oder Hörbüchern, wobei ich von letzterem kein allzu großer Fan bin, da ich – sorry, meine Meinung – Hörbücher für eine Erfindung für Faulenzer halte. Nein, ganz so schlimm ist es natürlich nicht, bevor ich zum Hörbuch greife, schnappe ich mir jedoch lieber das Original. Podcasts sind da schon eine ganz andere Sache. Ich bin ein echter Fan dieser lockeren Gesprächsrunden, was sich ja auch in einem eigenen like it is ’93-Podcast widerspiegelt. Momentan verfolge ich acht Casts regelmäßig und greife immer dann zu einer Episode, wenn auf der Heimfahrt kopflich gar nichts mehr geht. Einfach berieseln lassen…

 

Super erfolgreiche deutschsprachige Podcasts, an denen niemand vorbei kommt:

  • Sanft & sorgfältig (der Klassiker mit Olli Schulz & Jan Böhmermann)
  • Radio Nukular (der Vergangenheitsbewältigungspodcast)
  • Stay Forever (Gespräche über alte Spiele mit Gunnar Lott & Christian Schmidt)
  • Uptowns Finest (der Hip Hop Podcast mit DJ Ron & PhastFive)
  • Medien-Kuh (der Podcast rund um Film, Funk und Fernsehen)
  • Young In The 80s (ein Podcast über die Jugendkultur und das Aufwachsen in den 80er-Jahren)

2 Comments

  1. Hallo Stefan,
    dass Du für „so etwas“ noch Zeit findest! Hut ab, weiter so.
    Finde ich toll.

    Gruß
    Hartmut (Ex Kollege)

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