DVD-Bonusmaterial: It’s Been A Long Time

Als ich mir 2003 meine erste DVD gekauft habe, war ich, dank meines mikrowellengroßen Fernsehers, weniger von der Bildqualität, die im Vergleich zur VHS natürlich meilenweit besser war, sondern viel eher von der Fülle an Bonusmaterial begeistert. Der 90minütige Hauptfilm wurde durch Zusatzinhalte ergänzt, die aus einem kurzen Filmabend plötzlich eine Filmnacht machten. Yippie!

 

Doch irgendwie war ich nach ein paar Jahren nicht mehr so ganz glücklich mit den fülligen Dreingaben. Hatte ich mir einen der runden Silberlinge zugelegt, fühlte ich mich gezwungen jede Minute zu schauen, die zusätzlich auf die DVD gepackt wurde. Egal, ob es nun ein 30minütiges Interview mit der Mutter des Catering-Futzis war oder eine Stunde unlustige und zum Teil gestellte Versprecherorgien. Kurz gesagt: Bonusmaterial kann zur Qual werden!

 

„Der Herr der Ringe“ erzeugt bei mir mit acht Stunden zusätzlichem Inhalt eher Angst vor Freizeitverplemperung als Freude wegen Hintergrundinformationen. Ist man nicht gerade der größte Ultra oder (Hobby-)Filmhistoriker, braucht man keine stundenlangen Special Features. Sinnlos. Unnötig. Langweilig. Glücklicherweise habe ich mittlerweile gelernt, dass es okay ist, wenn man selektiert. Nicht alles muss gesehen werden.

 

Am Ende des Tages sind die Möglichkeiten, die man mit der DVD hat, trotzdem fantastisch. Beispielsweise kann man sich Filme, Serien und Dokus endlich im Origintalton anschauen. Die Vorstellung, wie das vor der Digital Versatile Disc war, wirkt mittlerweile absurd. DVD, Blu-Ray und was da noch so kommen mag, ihr seid toller als ein heißer Sommernachmittag mit Ben & Jerry’s.

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