Review: Maediz – Maedizin für dein Ohr

„Für mich ist Rap nicht nur Sprechgesang/er ist mein Aufputschmittel/mein Freund in dem letzten Kampf“, heißt es im Titelstück „M.A.E.D.I.Z.“ auf Maediz‘ Free-Download-EP „Maedizin für dein Ohr“. Laut eigener Aussage hat er zwei Jahre gebraucht, um diese Platte zu vollenden. Bei gerade einmal 25 Minuten Spielzeit sind die Erwartungen dementsprechend hoch.

 

Maediz lehnt sich nicht allzu weit aus dem Fenster und macht dadurch wenig falsch. Hater könnten ihm 0815-Tum vorwerfen. Er hat eine charismatische Stimme, sein Flow ist unspektakulär, aber on point und die Schreibqualitäten sind gehobener Durchschnitt. Auch inhaltlich frühstückt er vom Hodenschaukeln bis zum Reflektieren des Innenlebens alles ab, was auf rappers.in-Artistpages gang und gäbe ist.

 

Das bereits erwähnte „M.A.E.D.I.Z.“ ist das zum Rap-Song gewordene Motivationsschreiben, „King Of Queens“ eine kurze Fanboy-Hymne für alle Heffernan-Ultras und „(M)eine Erinnerung“ das, was der Titel schon verrät. Haut alles nicht vom Hocker, tut aber auch nicht weh. Und das ist absolut positiv gemeint.

 

Leider fallen die ziemlich dünnen Gesangskehrverse und die unnötige Zweckreimhook in „Antischubladenrap“ negativ ins Gewicht. Aspekte, die nicht hätten sein müssen. Denn was Maediz, der den Großteil der Beats selbst produziert hat, musikalisch auf die Beine gestellt hat, ist zwar kein großes Kino, aber mindestens tolles Kinomobil. Pompös ausproduzierte Instrumentale reihen sich aneinander und lassen dabei eine eigene Handschrift erkennen.

 

„Maedizin für dein Ohr“ ist trotz des billigen Wortspiels im Titel eine runde Angelegenheit geworden. Zwar erreicht die EP nicht Tsunami-, dafür aber spaßiges Wellenbadniveau. Ein Download sollte drin sein.

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