Review: Gnarwolves – Funemployed

 

Musik für Menschen, die besoffen Lebensmittel einkaufen gehen und dabei das blaue Album von Weezer hören.

 

„Funemployed“ schimpft sich die dritte Veröffentlichung der Gnarwolves, die als EP mit vier Stücken recht übersichtlich daherkommt. Auf der Scheibe betören die Engländer mit einem Sound, der klingt, als hätte man melodiösen Pop-Punk zum Preisboxen geschickt. Richtig auf die Fresse und trotzdem ins Tanzbein gehend. Da passt ein mit treibenden Drums und hardcorigen Breakdowns ausgestattetes „Melody Has Big Plans“ ebenso rein wie die zugängliche Strandsause „Tongue Surfer“, die stilecht mit Weezer-Zitat über den Hörer hereinbricht.

 

Die neun Minuten, die „Funemployed“ gerade einmal an Musik beinhaltet, fühlen sich trotzdem wie ein Sommer an, der sich von Ende März bis Mitte Oktober erstreckt. Wie die Tüte Weed, die man alleine einfach nicht schaffen würde und deshalb seine Kumpelinen und Kumpels zum Chillen mit an den See nimmt. „Limerance“ liefert dafür den entspannten Einstieg, bis nach einer Minute die Drogen anfangen zu wirken und die ganze Truppe den Chorus mitgrölt. Am Ende fasst „High On A Wire“ mit „Life feels empty when I’m on my own” noch einmal zusammen, was eben nicht sein sollte. Diese EP kann motivieren, unterhalten, aber auch herunterziehen.

 

Die Gnarwolves stammen aus der Küstenstadt Brighton, die mit dem größten und bekanntesten Seebad Englands Saison für Saison Touristen anlockt. Nun wissen wir auch, woher der sommerliche Charakter der Musik rührt, der stets an Kalifornien aber nicht an die britische Insel erinnert. Doch am Ende ist das sowieso egal: In den Sonnenuntergang kann man mit seiner Gang auch in Wanne Eickel skaten!

 

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