Funeral For A Friend in Münster: Für den Pit das Bier geopfert

4.8.2013 - Münster, Skater’s Palace

Am 4. August beendete die walisische Post-Hardcore-Institution Funeral For A Friend ihre Deutschlandreise mit einem Konzert im münsterschen Skater’s Palace. Mit dabei das aktuelle Album „Conduit“, die großen Klassiker von vor zehn Jahren und jede Menge dumme Sprüche.

 

Als „Hirnkacke“ bezeichnete Sänger Matt Davies-Kreye seine Kommentare zwischen den Songs auf lustig-reflektierte Art. Das lies wiederum seine ganze Band sympathisch erscheinen. Das Publikum verhielt sich trotzdem eher verhalten, weshalb sich die Schweißpfützen vor der Bühne eher „dank“ der schlechtklimatisierten Location als durch die übermäßige Feierei bildete. Das recht überschaubare Publikum war nichtsdestotrotz vom ersten Song an dabei. Es wurde zwar nicht gemosht, jedoch bei Songs wie „Bullet Theory“, „The Distance“ oder „Damned If You Do, Dead If You Don’t“ mitgesungen, applaudiert und getanzt. Zu einem niedlichen Circle-Pit konnte der FFAF-Frontmann das Publikum letztlich aber doch noch überreden. Dafür musste zumindest ein überraschter Konzertbesucher sein Bier opfern.

 

Neben den meisten Songs der aktuellen Scheibe „Conduit“ spielten die Jungs auch Hits der ersten beiden Alben „Casually Dressed & Deep In Conversation“, „Hours“ und der EP „The Young And Defenceless“. Gerade dieser Dreh am Rad der Zeit zeigte, dass zumindest die lautstärksten Besucher ihre Teenagerzeit FFAF-hörend verbracht haben müssen. Denn der Großteil des Publikums war zwar jung, hatte die Führerscheinprobezeit aber höchstwahrscheinlich schon längst hinter sich gebracht. Und als die Menschen in der 100-Mann-Lokalität am Ende im Chor zu „Juneau“ einstimmten, war es recht egal, ob man mittlerweile 28 ist und in einer Zweizimmerwohnung wohnt oder damals mit 16 im Kinderzimmer Hausaufgaben gemacht hat. Älter werden alle Menschen. Auch Funeral For A Friend. Und ihnen ist das besser bekommen, als man es zu Major-Label-Zeiten womöglich vermutet hätte.

 

Abgerundet wurde der Konzertabend durch eine Supportshow der hervorragenden Lokalmatadoren von Malcolm Rivers, die mit ihrem Post-Core samt elektronischem Einschlag engagiert ablieferten.

 

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